EKD-Newsletter Nr. 251, 16. Juli 2007ISSN 1616-0304 |
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DiakonieWorte zum TagÖkumeneEKD: Vatikan-Dokument brüskiert Ökumene Die EKD hat das neue Vatikan-Dokument zum katholischen Kirchenverständnis als Brüskierung der Ökumene bezeichnet. Die in Rom vorgelegten "Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche" der Glaubenskongregation seien eine "vertane Chance", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber. Nach wie vor würden evangelische Kirchen abgewertet. Die Hoffnung auf einen positiven Wandel der Ökumene sei "erneut in die Ferne gerückt". Huber kritisierte vor allem, dass das neue Dokument insbesondere den Kirchen der Reformation die Anerkennung als "Kirchen im eigentlichen Sinn" erneut verweigere. Damit erweise es sich als "unveränderte Neuauflage der anstößigen Aussagen" der umstrittenen Vatikan-Erklärung "Dominus Iesus". In vollem Bewusstsein der innerkatholischen wie der ökumenischen Diskussion seit dem Jahr 2000 würden die damaligen Aussagen wiederholt. Huber: "Von Fahrlässigkeit kann niemand mehr sprechen; es handelt sich um Vorsatz." http://www.ekd.de/presse/pm131_2007_rv_kongregation_kirchenlehre.html KirchenpolitikSudan braucht nachhaltigen Friedensprozess Der Rat der EKD hat die Bundesregierung gebeten, sich für einen umfassenden Versöhnungs-, Friedens- und Demokratisierungsprozess im Sudan einzusetzen. Die Bundesregierung solle gegenüber den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union, der EU und den USA darauf dringen, dass eine gemeinsame politische Linie entwickelt und gegenüber den sudanesischen Parteien vertreten werde, heißt es in einer Erklärung des Rates zur aktuellen Lage im Sudan. In einen umfassenden Versöhnungsprozess müssten auch die Kirchen vor Ort und die zivilgesellschaftlichen Gruppen einbezogen werden. Militärische Maßnahmen seien kein geeignetes Mittel, um dauerhaften Frieden zu schaffen. http://www.ekd.de/presse/pm133_2007_rat_sudanerklaerung.html Rat der EKD für gesetzliche Regelung der Patientenverfügungen Der Rat der EKD hat sich für eine gesetzliche Regelung von Patientenverfügungen ausgesprochen. Patienten, Ärzte und Angehörige bräuchten mehr Rechtssicherheit am Lebensende, heißt es in den Eckpunkten des EKD-Rates zu Patientenverfügungen, die den Bundestagsabgeordneten zugesandt worden sind. Der Rat spricht sich dagegen aus, die Reichweite von Patientenverfügungen allein auf die Sterbephase bei Krankheiten zu beschränken, die absehbar zum Tode führen. Dies sei eine "problematische Engführung". Patientenverfügungen müssten auch dann beachtet werden, wenn etwa ein Wachkomapatient oder ein alter Mensch im letzten Stadium einer Demenzerkrankung bei zusätzlich auftretenden lebensbedrohlichen Erkrankungen nicht mehr weiterbehandelt werden wolle und dies zuvor eindeutig erklärt habe. Der Rat plädiert auch dafür, Patientenverfügungen durch Vorsorgevollmachten zu ergänzen. http://www.ekd.de/presse/pm134_2007_eckpunkte_patientenverfuegungen.html ReligionSpiritualität hat in der evangelischen Kirche Heimatrecht In der evangelischen Kirche gibt es nach Ansicht des Berliner Bischofs Wolfgang Huber eine Wiederentdeckung der Spiritualität. Die Einheit von Aktion und Kontemplation, von Beten und Arbeiten "hat auch in der evangelischen Kirche Heimatrecht", erklärte der Vorsitzende des Rates der EKD in Eisenach im Rahmen des Jubiläumsjahres zum 800. Geburtstag der Elisabeth von Thüringen. Wer sich an Elisabeth von Thüringen erinnere, müsse sich die Frage stellen, ob in der heutigen Gesellschaft eine Kultur der Barmherzigkeit noch eine Chance habe, so Huber. Christliche Spiritualität finde ihr Genüge nicht darin, "dass wir uns selbst wohl fühlen, indem wir unserer religiösen Wellness einen Dienst tun", fügte der Theologe hinzu. Christlicher Spiritualität gehe es darum, "dass wir Einkehr halten in der Wirklichkeit Gottes und dadurch ankommen können in der Wirklichkeit unserer Welt." Die Zuwendung zu einer biblisch orientieren Spiritualität gehöre zu den "Kostbarkeiten in der derzeitigen Entwicklung" der evangelischen Kirche. http://www.ekd.de/vortraege/070712_huber_eisenach.html MedienVon "Arbeit" bis "Weltwirtschaft" Wer einen aktuellen und wissenschaftlich fundierten Überblick über viel diskutierte Themen aus dem Bereich Sozialethik sucht, wird unter der neuen Internetadresse www.sozialethik-online.de fündig. Das neue Internetangebot des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD bietet eine Sammlung bündiger wissenschaftlicher Artikel zu sozialethischen Themen. Die Texte, die sich mit Themen von ’Arbeit’ bis ’Weltwirtschaft’ und ’Verteilung’ bis ’Bildung’ beschäftigen, referieren neben dem Stand der Forschung und der öffentlichen Debatte auch das Spektrum evangelischer Perspektiven. Jeder Artikel kann im Internet gelesen und ausgedruckt werden, gleichzeitig steht eine kostenfreie Version mit wissenschaftlichem Anmerkungsapparat zum Download zur Verfügung. Zusätzlich bietet ’sozialethik-online’ zu jedem Stichwort knappe und weiterführende Lesevorschläge sowie Links auf andere Materialangebote. Ergänzt wird das Angebot durch Literaturtipps für Entwürfe in Unterricht und Erwachsenenbildung. http://www.ekd.de/presse/pm132_2007_si_internet.html Die Bedeutung der wissenschaftlichen Theologie für Kirche, Hochschule und Gesellschaft Um das Verhältnis von wissenschaftlicher Theologie und Kirchenleitung ging es im September vergangenen Jahres auf einer Konsultationstagung in Bad Herrenalb im Nordschwarzwald. Die Begegnung stand unter dem Thema "Die Bedeutung der wissenschaftlichen Theologie für Kirche, Hochschule und Gesellschaft". Die Beiträge der Tagung liegen ab sofort als Heft 90 in der Reihe der EKD-Texte vor. Die Relevanz der Theologie in den unterschiedlichen Kontexten von Kirche, Hochschule und Gesellschaft wurde durch Vorträge der Hochschullehrer Volker Gerhard (Berlin), Christoph Markschies (Berlin) und Christoph Schwöbel (Tübingen) entfaltet. Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, unterstrich die wechselseitige Verantwortung von Theologie und Kirchenleitung vor- und füreinander. http://www.ekd.de/presse/pm137_2007_ekd_text_90_wiss_theologie.html DiakonieDiakonie Katastrophenhilfe hilft Menschen in Not Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet weltweit dort Hilfe, wo die Not am größten ist. Sie unterstützt Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und diese Notlage nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Sie hilft unabhängig von Religion, Hautfarbe und Nationalität. Diese Hilfe benötigen die Menschen rund um das Jahr. Aktuell in Asien nach Flutkatastrophen oder in Darfur um den Menschen dringend benötigtes Wasser zur Verfügung zu stellen. http://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/ Worte zum TagWorte zum Tag Gott wird uns nicht glaubhaft, wenn wir nicht ein großes Werk vor Augen haben, das von ihm stammt, und das erste Werk Gottes, das wir zu sehen haben, ist die Natur. Adolf Schlatter (1852-1938), Schweizer ref. Theologe FeedbackUns interessiert Ihre Meinung zum Newsletter. EKD-Newsletterherausgegeben von: Evangelische Kirche in Deutschland- Internet-Arbeit - - Pressestelle - Postfach 21 02 20 30402 Hannover Tel.: + 49 - 511 - 2796 - 0 Fax: + 49 - 511 - 2796 - 777 E-Mail: internet@ekd.de Impressum WWW-Adresse des Newsletter: |