EKD-Newsletter Nr. 535, 23. März 2017ISSN 1616-0304 |
InhaltLutherdekade und Reformationsjubiläum
Kirchenpolitik
ÖkumeneGlaubenVELKD
Medien
InitiativenWorte zum TagLutherdekade und Reformationsjubiläum
Die Hauptstadt Lettlands schloss sich als eine der ersten 1522 der Reformation an. Grund genug ein vielfältiges Programm anlässlich des Europäischen Stationenwegs zu veranstalten. Kirsten Fehrs, Mitglied des Rates der EKD und Hamburger Bischöfin, predigte im ökumenischen Gottesdienst und begrüßte gemeinsam mit dem Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands, Janis Vanags, den Reformationstruck auf dem Rigaer Domplatz. Der Friedensbeauftragte des Rates der EKD und Schriftführer der Bremischen Evangelischen Landeskirche, Renke Brahms, betonte den europäischen Gedanken der Reformation: "Das verpflichtet uns in der Evangelischen Kirche in Deutschland nicht nur, die Gemeinschaft der Kirchen in Europa zu pflegen, sondern ist uns selbstverständlicher Auftrag und eine Freude. Kirche kann heute nur europäisch, ja, global gedacht werden. Sie kann nur ökumenisch gedacht und geglaubt werden, wenn sie nach dem Willen Gottes fragt und der Bitte Jesu um Einheit folgt."
Protestanten und Katholiken feierten erstmals gemeinsam einen Gottesdienst zum Reformationsjubiläum. Ein klares Zeichen gegen die Abgrenzung. Unter dem Stichwort "Healing of Memories" erinnern die christlichen Konfessionen daran, was sie einander im Lauf der Jahrhunderte angetan haben, bitten sich gegenseitig um Vergebung und besinnen sich auf den gemeinsamen Glauben an Christus. "Wir wollen in Zukunft nicht mehr getrennt glauben, wir wollen gemeinsam glauben", sagte der Vorsitzende des Rates der EKD, Heinrich Bedford-Strohm.
Wer die Beiträge und Diskussionen in diesem Jahr verfolgt, könnte meinen, die Reformation vor 500 Jahren hätten allein Männer geprägt. Viele denken an Katharina von Bora, die den Reformator Martin Luther heiratete. Aber es gab noch mehr mutige Frauen, die ihre Glaubensüberzeugungen selbstverantwortlich und öffentlich vertraten, so Sonja Domröse, Luther-Expertin und Pastorin in Stade.
Im Mai beginnt die "Weltausstellung Reformation" in Wittenberg. Die Geburtsstadt der Reformationsbewegung soll das größte europäische Event zum 500. Reformationsjubiläum beherbergen, hieß es in der Lutherstadt. Damit Besucher sich bei der Vielzahl an Angeboten zurechtfinden, gibt es nun "Das Magazin zum #Reformationssommer". Auf 80 Seiten beschreibt es, was die Gäste in den verschiedenen Torräumen erwartet. Detaillierte Wochenpläne soll es ab Beginn der Ausstellung geben. Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 Margot Käßmann betonte: "Unsere Vision, gemeinsam nach Wegen zu suchen, die in die Zukunft führen, wird jetzt Wirklichkeit." Kirchenpolitik
Er wurde von allen geschätzt und geachtet. Seine große Menschenfreundlichkeit und Klarheit wurden ebenso wie seine hervorragende theologische Kompetenz gewürdigt. Ein Vierteljahrhundert lang bestimmte er den Kurs der evangelischen Kirche mit. Nun ist Hermann Barth im Alter von 71 Jahren in Hannover verstorben. Ein Rückblick auf sein Wirken.
Anlässlich des diesjährigen Reformationsgedenkens haben sich Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, des Rates der EKD, der Allgemeinen und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands bei ihrem Treffen in Frankfurt am Main mit dem Thema "Reformation, Reform und Tradition" befasst. Die Teilnehmer haben die Reformation nicht nur als innerchristliches Ereignis, sondern auch in ihren gesellschaftlichen und kulturellen Folgen gewürdigt. Dabei wurde auch die ambivalente Wirkungsgeschichte der Reformation auf das christlich-jüdische Verhältnis und auf den christlichen Antijudaismus in den Blick genommen. Ökumene
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) haben eine gemeinsame "Handreichung zur Kirchengemeinschaft" veröffentlicht. "Das Heft soll unsere Gemeinden, Kirchenämter und unsere Geschwister aus der Ökumene über die Gemeinschaft zwischen unseren Kirchen informieren und zur vertieften Kenntnis voneinander beitragen", erklären der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und die methodistische Bischöfin Rosemarie Wenner im Vorwort der Publikation. Glauben
Was hat die Passionszeit mit den Nöten der Menschen zu tun? Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, sieht eine Verbindung: Sie erkennt in jedem Menschen, der Leid ertragen muss, ein Abbild des leidenden Gottes. Was dieses Bild in ihr auslöst und wozu sie es motiviert, erzählt Füllkrug-Weitzel im Interview. VELKD
Die Rolle der lutherischen Kirchen als Brückenbauer, Versöhner und Friedensstifter, aber auch die leidvolle Geschichte Europas im vergangenen Jahrhundert und die Schuld, die die Deutschen daran trügen, waren Thema der Internationalen Interdisziplinären Konferenz "Reformation in der heutigen Welt" in Riga. Die Reformation mache deutlich, dass jeder Mensch von Gott seine unantastbare Würde zugesprochen bekommen hat. Dies sei die Wurzel von Gleichberechtigung und christlicher Freiheit, und "dieser Freiheit haben wir in der Kirche Raum zu geben", so der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin).
Welche Gemeindeformen sind in der Kirche in Zukunft möglich und nötig? Wie lässt sich die Entwicklung neuer Gemeindeformen theologisch und organisational reflektiert gestalten? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Bischofskonferenz der VELKD auf ihrer Klausurtagung in Goslar. Dr. Christoph Meyns, Landesbischof der gastgebenden Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, hob in seiner Predigt in der Marktkirche Goslar hervor: "So wahr es ist, dass wir eine Kirche der Freiheit sind, so führt doch diese Behauptung in die Irre, wenn wir nicht ernst damit machen, dass wir zugleich eine Kirche der Hingabe für den Dienst an unseren Mitmenschen sind." Die dafür notwendige Perspektive könne man nur gewinnen, wenn man "aus dem Fenster blickt und nicht in den Spiegel". Medien
Was bedeutet Heimat? Wie kann ein Berufsstart aussehen? Diese und andere Fragen stellten sich geflüchtete Journalisten aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Ägypten. Sie selbst mussten ihre Heimat verlassen und in Deutschland ankommen. Die Reporter haben die Artikel für das neue chrismon spezial recherchiert und geschrieben und so eindrucksvolle Schicksale in Worte gefasst. Zum Beispiel, warum ein Afghane, der seine Beine durch eine Mine verlor, bald für Deutschland bei den Paralympics startet.
Was passiert mit dem Geld, das die Kirche einnimmt? Warum zieht der Staat die Kirchensteuer ein? Zu Fragen rund um Kirche und Geld gibt ein aktualisierter Flyer der EKD Auskunft. Er kann kostenlos bestellt werden unter presse@ekd.de.
Von der Auferstehung Jesu bis zur Wirtschafts- und Unternehmensethik reichen die Themen der 100 neuen Artikel, die jetzt auf www.wirelex.de aufgerufen werden können. Das "Wissenschaftlich-Religionspädagogische Lexikon im Internet" (WiReLex) ist nun im dritten Jahr online und hat aktuell mehr als 300 Artikel in zehn Fachbereichen. Hauptherausgeberinnen sind die Professorinnen für Religionspädagogik, Dr. Mirjam Zimmermann (Universität Siegen) und Dr. Heike Lindner (Universität Köln). Die Deutsche Bibelgesellschaft und das Comenius-Institut in Münster unterstützen das Online-Lexikon. Initiativen
Seit 20 Jahren beschäftigt sich die ökumenische Aktion der evangelischen und katholischen Kirche für den Schutz und die Würde des Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende. 2017 liegt der Schwerpunkt auf dem Beginn des Lebens: "Kinderwunsch - Wunschkind - Designerbaby". Es geht bei dem Jahresthema um Geburt und Zeugung gehen und um die damit zusammenhängenden Fragen. Werbe- und Begleitmaterialien stehen jetzt zum Download zur Verfügung. Worte zum Tag
Die Nationen, die dann rings um euch übrig geblieben sind, werden erkennen, dass ich, der HERR, aufgebaut habe, was niedergerissen war, bepflanzt habe, was verwüstet war. Feedback
Uns interessiert Ihre Meinung zum Newsletter. Der Info-Service der evangelischen Kirche ist bundesweit kostenlos aus dem Fest- und Mobilnetz erreichbar. Unter der Rufnummer 0800-50 40 60 2 sind wir Montag bis Freitag (außer an bundesweiten Feiertagen) von 9 bis 18 Uhr für Sie da. Sie können uns auch per E-Mail erreichen: info@ekd.de Jetzt der EKD auf Facebook und Twitter folgen! EKD-Newsletterherausgegeben von: Evangelische Kirche in DeutschlandStabsstelle Kommunikation Postfach 21 02 20 30402 Hannover Tel.: 0800 - 50 40 60 2 E-Mail: info@ekd.de Impressum WWW-Adresse des Newsletter: |