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EKD-Newsletter Nr. 508, 11. Dezember 2015

ISSN 1616-0304


Inhalt

Kirchenpolitik

Lutherdekade und Reformationsjubiläum

Aus den Landeskirchen und Werken

Glauben

Medien

Stiftungen

Worte zum Tag

Kirchenpolitik

Am Tag der Menschenrechte bringt es die Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber auf den Punkt: Die fundamentalen Rechte auf Nahrung, Wasser, Wohnung und Land sind durch die derzeitige Klimapolitik nicht nur bedroht, sondern in vielen Teilen der Welt auch massiv verletzt. Mit Blick auf den UN-Klimagipfel in Paris sagte Bosse-Huber: "Klimaschutz ist Menschenrechtsschutz! Es ist ein Gebot der Vernunft, dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Menschen zur Flucht gezwungen werden." Klimawandel und Menschenrechte seien eng miteinander verflochten und dürften nicht mehr separat betrachtet werden.

EKD-Pressemitteilung

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149 Staaten verhandeln in Paris, jetzt steckt die UN-Klima-Konferenz mitten in der heißen Phase. Vermittler sollen Kompromisse ausloten und damit endlich einen Weg für ein verbindliches Klimaabkommen ebnen. Wie EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete erklärte, werden die nächsten Tage "über die kommenden Jahrzehnte des Planeten entscheiden". UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Staatsvertreter zur Einigung auf, denn es gehe um nicht weniger, als die Zukunft der Menschheit zu sichern. Damit wird in Paris Geschichte geschrieben - wie auch immer die Ergebnisse ausfallen werden.

Editorial

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Es war ein "kraftvolles Hoffnungszeichen", dass der im November neu gewählte Rat der EKD im Rahmen seiner ersten Sitzung auch die Berliner Flüchtlingskirche St. Simeon besucht hat. Nächstenliebe sei nichts Abstraktes, sondern in unzähligen Hilfsaktionen und Flüchtlings-Projekten in allen Landeskirchen mit Händen greifbar, sagte der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. Gleichzeitig warnte er, das Leid der einen gegen das der anderen auszuspielen. Es müsse sichergestellt sein, dass hierzulande allen Bedürftigen geholfen werde. Derzeit sind rund 120.000 Ehrenamtliche in der evangelischen Flüchtlingsarbeit tätig. In den vergangenen Monaten haben die 20 Gliedkirchen der EKD ihre Mittel für die Flüchtlingsarbeit noch einmal um mehr als 85 Millionen Euro aufgestockt.

EKD-Pressemitteilung

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In der St. Simeon-Kirche in Berlin-Kreuzberg begegnen sich Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer, Kirchenmitarbeiter und Anwohner. Deutschlands erste so genannte "Flüchtlingskirche" ist ein interreligiöser und interkultureller Beratungs- und Begegnungsort sowohl für Hilfsbedürftige als auch für Helfer. Berührungsängste zwischen Muslimen und Christen gibt es nicht - hier wird jeder mit offenen Armen empfangen. Von einer "Kirche des Lächelns" schwärmt der 23-jährige Syrer Ahmad, der vor dem Assad-Regime geflohen ist. Jetzt will er lernen, wie das Leben in Deutschland funktioniert. Auch hier hilft St. Simeon weiter, z. B. in Form des ehrenamtlichen Helfers Gerald, bei dem Ahmad Deutsch lernt.

Editorial

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Die Bundeswehr beteiligt sich am internationalen Anti-Terror-Einsatz in Syrien - obwohl dafür ein UN-Mandat fehlt, wie der Friedensbeauftragte der EKD, Renke Brahms, mahnte. Landesbischof Ralf Meister (Hannover) hält das deutsche Engagement für falsch. Eine militärische Auseinandersetzung sei eines der Hauptziele der Terroristen und könnte neuen Terror auslösen. Ähnlich äußerte sich der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, er sei nicht davon überzeugt, dass die Militärschläge "den Nährboden des Terrorismus austrocknen" könnten. Der Kirchenpräsident der Reformierten Kirche, Martin Heimbucher, bezeichnete den Einsatz dagegen als "christlich verantwortbare Position" - gleichzeitig müsse jedoch mit allen politischen und zivilen Mitteln an einem gerechten Frieden gearbeitet werden.

Editorial

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Sechzig Teilnehmende aus Südkorea (die nordkoreanische Delegation konnte leider nicht anreisen), England, Kanada, Schottland, Deutschland, den USA und der Schweiz sind Anfang Dezember im hessischen Arnoldshain zusammengekommen - ein wichtiger Beitrag zum Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden, zu dem die Delegierten der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 2013 in Busan eingeladen haben. Die deutsche Wiedervereinigung könnte dabei durchaus als Vorbild dienen - auch wenn sich die Situation selbstverständlich nicht einfach übertragen ließe.

Editorial

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Statt Zäune zu bauen, sollten die europäischen Länder zusammenarbeiten - das war der Konsens beim gemeinsamen Jahresempfang der beiden großen Kirchen in Brüssel. Die aktuelle Situation erfordere ein gemeinsames Asylsystem und eine europäische Sozialpolitik, sagte der Bevollmächtigte der EKD, Prälat Martin Dutzmann. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck plädierte dafür, legale Zugangswege nach Europa zu schaffen. Flüchtlinge wären nicht mehr auf Schlepperbanden angewiesen. Die Kirchen erkennen die Notwendigkeit der Steuerung der Flüchtlingsströme durch den Staat - als Christ müsse man aber auch an der Seite der Schwachen stehen.

epd-Meldung

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Lutherdekade und Reformationsjubiläum

Sieben "Tore der Freiheit" sollen 2017 um die Wittenberger Altstadt herum Besucher thematisch auf die "Weltausstellung Reformation" einstimmen und daran erinnern, dass von Wittenberg aus eine Botschaft in die Welt ausgehe. Studenten verschiedener Fakultäten an 21 deutschsprachigen Hochschulen hatten an einem Ideenwettbewerb teilgenommen - jetzt sind die Gewinner gekürt worden. Sie kommen von Universitäten und Hochschulen aus Weimar, Düsseldorf, Mainz, Cottbus-Senftenberg, Stuttgart und Berlin sowie Salzburg und Wien. Die Auszeichnungen bestehen aus einer gläsernen Stele und sind jeweils mit einer Prämie von 5.000 Euro verbunden.

epd-Meldung

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Aus den Landeskirchen und Werken

Weit über 700.000 Menschen sind in Deutschland allein im Bereich der Diakonie ehrenamtlich unterwegs. Das ist ein gewaltiger Schatz und eine ungeheure Bereicherung unserer Zivilgesellschaft - das sagt Diakoniepräsident Ulrich Lilie, der sich jetzt in einem offenen Brief bei den ehrenamtlichen engagierten Menschen bedanken möchte. Ehrenamtliche Arbeit verdient höchsten Respekt und Anerkennung.

Editorial

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Glauben

Weihnachten ist es am schwierigsten: in einem fremden Land, dessen Sprache man kaum beherrscht, das Schicksal der Familie und die eigene Zukunft ungewiß. Für unzählige Flüchtlinge ist das ein bisschen wie in der Weihnachtsgeschichte: viele haben noch keine Herberge gefunden. Christen aus aller Welt bauen hier auch auf die Kraft des Evangeliums - Gottes Wort spendet vielleicht noch keine Unterkunft, aber es gibt Trost und Halt und ein kleines Stück "Willkommen". Die Deutsche Bibelgesellschaft hat die Weihnachtsgeschichte in fünfzehn Sprachen übersetzen lassen. Die Texte stehen kostenlos zum Download bereit.

Pressemitteilung der Deutschen Bibelgesellschaft

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Eine umfangreiche Materialsammlung für die Praxis hat die Arbeitsgruppe "Gottesdienst und Migration" der Liturgischen Konferenz der EKD zusammengestellt. Enthalten sind Andachtsentwürfe inklusive Bildmaterial sowie eine gut sortierte Linkliste mit weiterführenden Angeboten und Hintergrundinformationen. Die Sammlung ist kostenlos im Netz verfügbar und richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche, die z. B. in der Kirchengemeinde tätig sind.

Zur Materialsammlung Gottesdienst und Migration

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Medien

Das Jahresthema "Reformation und die Eine Welt" behandeln die beiden jetzt erschienenen EKD-Texte "Ökumene im 21. Jahrhundert. Bedingungen - theologische Grundlegungen - Perspektiven" (EKD-Text 124) und "Kirche sein in einer globalisierten Welt. Zur Weggemeinschaft in Mission und Entwicklung" (EKD-Text 125). Beide Texte wurden von der Kammer für Weltweite Ökumene im Auftrag des Rates der EKD erarbeitet. Während der EKD-Text 124 die Chancen und Herausforderungen gegenwärtiger und zukünftiger ökumenischer Arbeit aus evangelischer Perspektive in den Blick nimmt, gibt der EKD-Text 125 einen Orientierungsrahmen für die Kooperation der kirchlichen Akteure von kirchlicher Entwicklungszusammenarbeit und Mission.

EKD-Text 124: "Ökumene im 21. Jahrhundert. Bedingungen - theologische Grundlegungen - Perspektiven"EKD-Text 125: "Kirche sein in einer globalisierten Welt. Zur Weggemeinschaft in Mission und Entwicklung"

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Eine Kirche, die ihre Angebote, Sprachformen und Frömmigkeitsstile möglichst breit fächert, wird auch in einer pluralisierten Gesellschaft eine hohe Anziehungs- und Bindungskraft ausüben. Zu dieser Prognose kommen die Verfasser des jetzt erschienenen Auswertungsbandes zur fünften Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (V. KMU). Das mehr als 500 Seiten umfassende Buch befasst sich mit den Ergebnissen der V. KMU, die im März 2014 in Grundzügen unter dem Titel "Engagement und Indifferenz" erschienen war und seitdem breite Resonanz hervorgerufen hat.

EKD-Pressemitteilung

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Stiftungen

Hödingen, in Sachsen-Anhalt nahe dem ehemaligen Grenzort Helmstedt gelegen, ist Heimat für rund 260 Menschen. Die Kirche gehört seit dem 12. Jahrhundert zum Dorf. Davon zeugen die Mauern des rechteckigen, aus Feldsteinen erbauten Westturms. Das romanische Kirchenschiff wurde zunächst im Westen des Chorturms angebaut, 1707 jedoch wieder abgebrochen. Das Gemeindeleben in Hödingen ist aktiv, viele Gruppen nutzen die Kirche und packen bei der jetzt anstehenden Instandsetzung tatkräftig mit an. Akut sind die Beseitigung von Schimmel und Feuchtigkeit und die Sanierung der barocken Gewölbedecke. Die Stiftung KiBa stellt, nicht zuletzt dank einer großzügigen Projektspende, 25.000 Euro für den aktuellen Bauabschnitt zur Verfügung und hat die Kirche überdies zur "KiBa-Kirche des Monats" gekürt.

EKD-Pressemitteilung

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Worte zum Tag

Weil Gott uns für wert geachtet hat, uns das Evangelium anzuvertrauen, darum reden wir, nicht, als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.

(1. Thessalon. 2,4)

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