Neue Spitze des Kirchentages

Die Präsidenten für den Stuttgarter Kirchentag und darüber hinaus stehen fest

15. November 2013

Fulda (epd). Neue Gesichter an der Spitze des Deutschen Evangelischen Kirchentages: Andreas Barner, Christina Aus der Au Heymann und Frank-Walter Steinmeier sind die Präsidenten für die nächsten drei Christentreffen. Das teilte der Kirchentag am Freitag in Fulda mit. Der neue Vorstand war zuvor von der Präsidialversammlung, dem Parlament des Kirchentags, bestätigt worden.

Der Chef des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim, Andreas Barner (60), leitet den Kirchentag 2015 in Stuttgart. Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 3. bis 7. Juni 2015 statt. Es sei ihm ein besonderes Anliegen, die "so mannigfaltige religiöse Landschaft" in Württemberg beim Stuttgarter Kirchentag in ihrer Vielfalt zum Ausdruck zu bringen, sagte Barner. Der Mediziner und Mathematiker gehört dem Kirchentagspräsidium seit 2008 an. Seit 2009 ist er Sprecher der Unternehmensleitung des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim. Zudem ist er in angesehenen Wissenschaftsorganisationen engagiert.

Präsidentin des Kirchentages 2017, der mit dem 500. Reformationsjubiläum zusammenfällt, wird die Schweizer Theologin Christina Aus der Au Heymann (47). Veranstaltet wird der Kirchentag vom 25. bis 28. Mai voraussichtlich in Berlin und Wittenberg. Präsidentin eines Kirchentages in zwei Städten und im 500. Jahr nach Beginn der Reformation zu sein, sei eine besondere Herausforderung, die sie mit Freuden annehme, sagte die reformierte Theologin. Aus der Au Heymann ist eine ausgewiesene Forscherin zu den Grenzgebieten zwischen Neurowissenschaften und Theologie. Seit drei Jahren ist sie theologische Geschäftsführerin am Zentrum für Kirchenentwicklung, das mit der Universität Zürich verbunden ist und sich vor dem Hintergrund einer pluralen Gesellschaft als Schnittstelle von Forschung und Praxis mit der Weiterentwicklung der Kirchen und dem Gemeindeaufbau befasst.

Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier (57), wurde zum Präsidenten des Kirchentages 2019 bestimmt. Es ist noch offen, wann und in welcher Stadt der 3. Ökumenische Kirchentag in sechs Jahren stattfindet, den der Deutsche Evangelische Kirchentag zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken plant. Steinmeier ist der Kirchentagsbewegung schon lange verbunden, dem Präsidium gehört er seit 2011 an. Mit gespannter Freude blicke er auf die Arbeit im Vorstand und als evangelischer Co-Präsident für den Ökumenischen Kirchentag 2019, sagte Steinmeier, der auch als Ministeranwärter in der von CDU/CSU und SPD angestrebten Regierung gehandelt wird.

Der Vorstand des Präsidiums ist für sechs Jahre gewählt. Mit der Neuwahl endete die Amtsperiode des bisherigen Präsidiumsvorstandes. Ihm gehörten an die ehemalige Kultursenatorin Karin von Welck, der Transplantationsmediziner Eckhard Nagel, die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt und der Staatsrechtler Gerhard Robbers. Der evangelische Kirchentag findet seit mehr als 60 Jahren an wechselnden Orten statt, zuletzt Anfang Mai 2013 in Hamburg. In Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gab es 2003 in Berlin erstmals einen Ökumenischen Kirchentag, 2010 folgte der zweite in München. Die Geschäftsstelle des evangelischen Kirchentages hat ihren Sitz im hessischen Fulda.