"Beten geht am Besten in der Muttersprache"

Konferenz der Europäischen Auslandspfarrerinnen und –pfarrer

04. August 2003

Die Erweiterung der Europäischen Union und die zunehmende Zahl deutscher Senioren, die in die Länder Südeuropas übersiedeln, stellen deutschsprachige evangelische Gemeinden im europäischen Ausland vor neue Herausforderungen. Wie kann das Profil dieser Gemeinden weiterentwickelt und an die neuen Aufgaben angepasst werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Europäische Auslandspfarrerkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter der Leitung von Oberkirchenrätin Antje Heider-Rottwilm vom 27. Juli bis 4. August 2003 in der Tagungsstätte Beuggen bei Basel. Mehr als 60 von der EKD ins europäische Ausland entsandte Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre Familien trafen hier zusammen, um Erfahrungen aus der Gemeindearbeit in Krasnojarsk, in Oslo, in Athen, auf Mallorca und an vielen anderen Orten Europas auszutauschen.

„Beten geht am Besten in der Muttersprache.“ So zitierte ein Teilnehmer ein deutsches Gemeindemitglied im Ausland. Gemeindeaufbau in einem vielgestaltigen kulturellen Umfeld wurde von den Pfarrerinnen und Pfarrern ebenso diskutiert wie die Rolle der deutschen Sprache im gemeindlichen Leben. Hans-Ulrich Gehring, Privatdozent aus Stuttgart, referierte zum Thema „Gründung und Begründung von Gemeinde im Neuen Testament“. Barbara Schneider von der Zentralstelle für Familien-Beratung und Supervision in Frankfurt führte in psychologische Aspekte zum Thema Identität und Abgrenzung unter der Überschrift „Das Fremde und das Eigene“ ein. Die Rolle des Pfarrers und der Pfarrerin und ihrer Familien im Ausland, sowie die Bedeutung der Spiritualität in Ehe, Familie und Pfarrhaus wurden gemeinsam mit Christian Stäblein, Dozent aus Göttingen, erarbeitet.

Die zweijährig stattfindende zentrale Zusammenkunft der deutschsprachigen Seelsorgerinnen und Seelsorger im europäischen Ausland ist eine wichtige Kontakt- und Austauschmöglichkeit der Pfarrerschaft in dieser besonderen Aufgabe. Zugleich ist diese Konferenz ein wichtiger Ort für die Begleitung und Qualifizierung für die in der Regel vereinzelt tätigen Geistlichen. Als Thema des nächsten Treffens wurde das Verhältnis von Diakonie und Gemeindearbeit vereinbart.

Im Familiengottesdienst zum Abschluss der Konferenz legte EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe die Erzählung von der Speisung der 5000 aus. Er bezog sie auf die Situation der deutschsprachigen Gemeinde im Ausland und ermutigte dazu, dem Auftrag Jesu Christi nachzukommen, die gute Botschaft vom Reiche Gottes weiterzusagen. "Seht hin, hört hin!" riefen Kinder im Chor. Sie verstärkten damit den Predigtaufruf wahrzunehmen, in welche Situation hinein in den Auslandsgemeinden die biblische Botschaft verkündet wird.

Hannover, 4. August 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

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