Trennendes überwunden – Europa wächst zusammen

Rat der EKD bittet, am 13. Juni zur Wahl zu gehen

10. Juni 2004

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Wahlberechtigten eindringlich gebeten, am 13. Juni zur Europawahl zu gehen. Diese Bitte hat der Rat in einer Erklärung zur Erweiterung Europas ausgesprochen. Anlässlich des 25jährigen Jubiläums der ersten Wahl zum europäischen Parlament am 10. Juni und drei Tage vor der diesjährigen Wahl zum Europaparlament, erinnert die EKD noch einmal an die Bitte, zur Wahl zu gehen. Damit können die Wahlberechtigten die Hoffnung auf ein geeintes und versöhntes Europa unterstützen, heißt es in einer Erklärung des Rates.

Dabei verkenne der Rat nicht, so heißt es weiter, „dass es bei aller großen Hoffnung in den bisherigen und in den zukünftigen EU-Mitgliedstaaten auch Ängste gibt“. Der Rat trete dafür ein, dass die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger Europas ernst genommen werden, hoffe aber auch, „dass die Menschen im geeinten Europa nicht nur die wirtschaftliche Seite der Einigung sehen, sondern auch die gemeinsamen kulturellen Grundlagen Europas, die Prägekraft der Religion und die politische Verantwortung in der europaweiten Demokratie wahrnehmen“.

Die am 1. Mai vollzogene Erweiterung um zehn Staaten in Ost- und Mitteleuropa sei ein Hoffnungszeichen: Das Verbindende unter den Völkern Europas sei stärker als das Trennende, schreibt der Rat. In der Erweiterung habe sich gezeigt, dass die Gegensätze, die durch die Kriege vergangener Jahrhunderte entstanden seien, nicht das letzte Wort gewesen seien. Wörtlich stellt der Rat fest: „Nachdem die Spaltung Europas durch Diktaturen und den Kalten Krieg überwunden ist, gilt es nun Gemeinsamkeiten zu vertiefen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen ist kontinuierlich gewachsen, auch wenn die Vielfalt der kulturellen Prägungen und der unterschiedlichen historischen Erfahrungen weiterhin von hohem Wert ist.“ Die Menschen in Europa sollten nun mit offenem Geist aufeinander zugehen. So könne aus der wirtschaftlichen und politischen Einigung eine versöhnende und versöhnte Gemeinschaft unter Europäern entstehen, ist der Rat der EKD überzeugt. Der Rat bittet deshalb alle Wahlberechtigten eindringlich, sich am 13. Juni an den Wahlen zum Europäischen Parlament zu beteiligen und damit die Hoffnung auf ein geeintes, demokratisches und solidarisches Europa zu unterstützen.

Hannover, 10. Juni 2004

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:
Der gesamte Wortlaut der Erklärung