Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland bedauert Ausscheiden von Bischöfin Käßmann aus dem Zentralausschuss
06. September 2002
Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bedauert, dass Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann sich genötigt sah, aus dem Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) auszuscheiden. Er hat für ihren Schritt Verständnis und Respekt. Der Rat dankt der Bischöfin für ihre Jahrzehnte lange wirkungsvolle Arbeit im ÖRK. Er sieht in ihrer Entscheidung ein Signal, über die Konzeption und die Wirkungsweise des ÖRK und über das Verhältnis zu den orthodoxen Kirchen nachzudenken. Die in dem Abschlussdokument erkennbare geistliche und organisatorische Schwächung des ÖRK ist unübersehbar. Die Enttäuschung darüber ist verständlich, der Rat empfindet sie ebenfalls.
Der Rat der EKD versteht die Entscheidung des Zentralausschusses des ÖRK, den Abschlussbericht der Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im ÖRK zu billigen, als Ausdruck seines Bemühens, die von orthodoxen Mitgliedskirchen geforderten Voraussetzungen für eine weitere gemeinsame Arbeit zu schaffen. Bischof Dr. Rolf Koppe hat in der Sonderkommission wesentlich zu dem jetzt erreichten Ergebnis beigetragen. Auf der Grundlage dieses Kompromisses müssen nun die verbliebenen Chancen für ein gemeinsames Wirken der im ÖRK zusammenkommenden Kirchen bestmöglich genutzt werden. Daran wird die EKD weiter mitarbeiten.
Pressestelle der EKD
Freitag, 06. September 2002
Zur Information:
Dem Rat der EKD gehören für sechs Jahre 15 Mitglieder an, von denen 14 gemeinsam von Synode und Kirchenkonferenz gewählt werden; der Präses der Synode ist 15. Mitglied kraft seines Amtes. Der Rat leitet die EKD in allen Angelegenheiten, die nicht ausdrücklich anderen Organen vorbehalten sind. Insbesondere soll er für die Zusammenarbeit der kirchlichen Werke und Verbände in allen Bereichen sorgen, die evangelische Christenheit in der Öffentlichkeit vertreten und zu Fragen des religiösen und gesellschaftlichen Lebens Stellung nehmen. Weitere Informationen unter: www.ekd.de