EKD zur Entwicklung in Kolumbien

Privatinitiative hat kein EKD-Mandat

16. Mai 2000

Die Entwicklung in Kolumbien wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren Werken seit vielen Jahren mit großer Sorge verfolgt. Die Evangelische Zentralstelle für Entwicklungshilfe, Brot für die Welt und das Menschenrechtsreferat im Diakonischen Werk der EKD unterstützen zahlreiche kolumbianische Partnerorganisationen, die sich dort für Frieden und die Respektierung der Menschenrechte einsetzen. Auch in Zukunft sollen alle Anstrengungen unternommen werden, den Friedensprozess in Kolumbien zu befördern.

Das Kirchenamt der EKD ist von Pfarrer Jo Krummacher, dem geschäftsführenden Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll, von seiner Absicht, im Bürgerkrieg in Kolumbien zu vermitteln und dafür Vertreter der zweitgrößten kolumbianischen Guerillagruppe ELN nach Bad Boll einzuladen, informiert worden. Die EKD sieht das sehr kritisch, denn Pfarrer Krummacher handelt ohne Absprache mit der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, die ihren Versuch im letzten Jahr, im Bürgerkrieg in Kolumbien durch Gespräche zwischen Vertretern der Zivilgesellschaft und der ELN zu vermitteln, nicht fortgeführt hat. Durch das Vorgehen von Pfarrer Krummacher besteht die Gefahr, dass das ökumenische Partnernetzwerk der EKD und ihrer Werke mit den Aktivitäten von Pfarrer Krummacher identifiziert und damit unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt wird. Das Auswärtige Amt steht der Initiative ablehnend gegenüber.

Es wird deshalb klargestellt, dass Pfarrer Krummacher weder im Auftrag noch mit einem Mandat der EKD tätig geworden ist.

Hannover, 16. Mai 2000
Pressestelle der EKD