Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen

Eine Stellungnahme der EKD

24. Januar 2000

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wertet Genitalverstümmelung als schwerwiegenden und folgenschweren Eingriff in die Unversehrtheit des Körpers und der Psyche von Mädchen und Frauen. Sie sei nicht nur ein afrikanisches oder vorderasiatisches Problem, sondern werde auch unter ausländischen Mädchen in Deutschland vollzogen, schreibt Bischof Dr. Rolf Koppe im Vorwort der jetzt veröffentlichten Stellungnahme "Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen".

Der von einer Arbeitsgruppe des Kirchenamtes der EKD in Verbindung mit externen Expertinnen erarbeitete Text will durch knapp gehaltene Hintergrundinformation den Kenntnisstand über die Genitalverstümmelung verbreitern und Problembewußtsein wecken. Er richtet sich zum einen an die Kirchen in Deutschland und ihre Partner/innen in Mission, Ökumene und Entwicklungsdienst. Zugleich will die Stellungnahme auch Politik, Verwaltung und Rechtsprechung über die Haltung der EKD informieren. In der Stellungnahme wird unter anderem betont, daß die Beschneidung von Mädchen und Frauen in Deutschland strafbar ist. Bischof Koppe: "Dieses Delikt ist von den Staatsanwaltschaften von Amts wegen zu verfolgen".

Die Stellungnahme "Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen" ist in der Reihe "EKD-Texte" unter der Nr. 65 erschienen und kann über das Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover, Telefon 0511/2796-0, zum Einzelpreis von 1,60 DM bezogen werden. Die Broschüre beinhaltet auch ein Literaturverzeichnis sowie eine Adressenliste von Organisationen mit spezieller Kompetenz im Umgang mit Genitalverstümmelung.

Hannover, den 24. Januar 2000
Pressestelle der EKD