Erdbeben: Deutsche Gemeinde beteiligt sich an Hilfsaktionen der Kirchen Istanbuls

Bischof Koppe bekundet dem Ökumenischen Patriarchen die Anteilnahme der EKD

23. August 1999

Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Istanbul beteiligt sich an den Hilfsaktionen der christlichen Kirchen der Stadt für die Opfer der Erdbebenkatastrophe. Unter der Schirmherrschaft des armenischen und griechischen Patriarchen haben die Kirchen Istanbuls ein gemeinsames Hilfskomitee gegründet. Darüber informierte jetzt der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde, Gerhard Duncker, das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Neben der akuten Notfallhilfe planen die Kirchen die Errichtung einer Zeltstadt für 800 Menschen in der besonders hart betroffenen Industriestadt Izmit. Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache will die Hilfsaktionen mit mindestens 20.000 Mark aus Spendenmitteln unterstützen. Erste Sachspenden - medizinische Güter, Babynahrung und Grundnahrungsmittel - konnten bereits nach Izmit gebracht werden.

Bischof Dr. Rolf Koppe, Leiter der Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit des Kirchenamtes der EKD hat dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel (Istanbul), Patriarch Bartholomaios, die Anteilnahme der evangelischen Christen in Deutschland am Schicksal der Opfer der Erdbebenkatastrophe bekundet. Bartholomaios ist der ranghöchste Vertreter einer christlichen Kirche in der Türkei und zugleich der höchste Repräsentant der weltweiten Orthodoxie. Wörtlich heißt es in dem Brief Koppes. "Möge der dreieinige Gott weitere Schäden abwenden und die Angehörigen der Opfer trösten. Möge er Menschen zur Hilfe bereit machen und Wege zur Hilfe weisen".

Bischof Koppe wies den Patriarchen auch auf die Soforthilfe des Diakonischen Werkes der EKD hin, das bereits mehr als 200.000 Mark für Hilfsmaßnahmen zugunsten der Überlebenden der Naturkatastrophe zur Verfügung gestellt hat. Vor Ort geschieht die Hilfe durch die internationale evangelische Hilfsorganisation "Action of Churches Together" (ACT) und die lokale Partnerorganisation der Diakonie "Anatolian Development Foundation". Am dringendsten gebraucht werden nach Angaben der Diakonie-Katastrophenhilfe Lebensmittel, Wasser, Medikamente, Zelte und Kleidung. Bereits in der vergangenen Woche hatte der EKD-Ratsvorsitzende Präses Manfred Kock zur Unterstützung des Spendenappells der Diakonie aufgeufen.

Hannover, den 23. August 1999
Pressestelle der EKD