Gemeinsames Wort zu den Terroranschlägen in den Vereinigten Staaten von Amerika

12. September 2001

Die Welt steht unter Schock. Der Mensch hat eine Fähigkeit zum Bösen, die uns erschauern lässt.

Unser Mitgefühl gilt allen, die zum Opfer dieser bisher unvorstellbaren, menschenverachtenden Gewalt geworden sind. Wir teilen die Trauer und den Schmerz des amerikanischen Volkes.

Die Bedrohung durch den Terrorismus ist seit langem zu einer der größten Gefährdungen des Friedens geworden. Das verlangt von den Staaten der Welt entschlossenes, aber auch nüchternes Handeln. Gefühle der Vergeltung und Rache sind keine guten Ratgeber. Für uns Christen sind die schrecklichen Geschehnisse nicht nur ein Grund zum Handeln. Sie machen für uns das Gebet umso nötiger. Vor Gott sprechen wir miteinander unseren Schmerz, unsere Verzweiflung und unsere Angst aus. Von Gott erbitten wir Weisheit und Beistand in dieser Zeit der Ratlosigkeit.

Überall fanden bereits gestern ökumenische Gebete und Gottesdienste statt. Wir bitten alle Mitchristen in unserem Land, persönlich und im Gottesdienst für den Frieden in der Welt zu beten.

Die Feierlichkeiten aus Anlass des 65. Geburtstages des Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am kommenden Freitag werden abgesagt. Statt dessen werden wir uns zu einem

Ökumenischen Friedens- und Gedenkgottesdienst
am Freitag, 14. September 2001,
12.00 Uhr in der Johanneskirche
Martin-Luther-Platz 39, 40212 Düsseldorf

versammeln.

Wir laden die Gemeinden ein, unser Beten durch das Geläut der Glocken und durch eigene Gottesdienste zu begleiten.

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) 
Präses Manfred Kock         

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz
Karl Kardinal Lehmann

Bonn / Hannover, 12. September 2001
Pressestelle der EKD