Kirchenvertreter aus Nord- und Südkorea treffen Bundespräsident Johannes Rau

Delegationen besuchen auf Einladung von EKD und Missionswerk den Kirchentag

12. Juni 2001

Nach 1989 in Berlin und 1997 in Leipzig wird es auf dem 29. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Frankfurt/Main zum dritten Mal zu einer Begegnung von Kirchenvertretern aus Nord- und Südkorea kommen. Dabei ist am 14. Juni auch ein Gespräch mit Bundespräsident Johannes Rau vorgesehen. Das Treffen der Christen aus Nord- und Südkorea, zu dem die Evangelische Kirche in Deutschland und das Evangelische Missionswerk in Deutschland eingeladen haben, ist mit besonderen Erwartungen auf beiden Seiten verbunden, da es genau 1 Jahr nach dem historischen Treffen des südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung und des nordkoreanischen Präsidenten Kim Jong Il in Pyongyang (15.06.2000) stattfindet. Dort wurden Fortschritte auf dem Weg zur Wiedervereinigung und Verbesserungen für die Kontaktmöglichkeiten der Menschen des seit über 50 Jahren geteilten Landes vereinbart.

Die Delegationen aus Nord- und Südkorea erhoffen sich durch das Gespräch mit Bundespräsident Rau Unterstützung gerade aus Deutschland, das selbst geteilt war und die Wie-dervereinigung erlebte. Die nordkoreanische Delegation wird geleitet von Pfarrer Kang Yong Sop, Vorsitzender des Zentralkomitees des Koreanischen Christenbundes (Korean Christi-ans Federation, KCF), an der Spitze der Südkoreaner steht Pfarrer Kim Dong Wan, Generalsekretär des Nationalen Kirchenrates von Korea (National Council of Churches in Korea, NCCK).

Die Koreaner beider Seiten vertreten die Auffassung, dass eine rasche Vereinigung nach deutschem Vorbild auf der koreanischen Halbinsel weder wünschenswert noch machbar sei. Sie erhoffen sich zunächst einen langfristigen Prozess des Wandels durch Annäherung und favorisieren das Modell einer Konföderation beider Staaten. Aufgrund des Koreakrieges (1950-1953), in dem Koreaner gegen Koreaner kämpften, sehen sie zudem einen Versöhnungsprozess als Voraussetzung für die Vereinigung an. Hier können die Kirchen eine wichtige Rolle spielen.

Hannover, den 12. Juni 2001
Pressestelle der EKD

Achtung Redaktionen: Vor Beginn des Gespräches der koreanischen Kirchen-vertreter mit Bundespräsident Rau findet ein Fototermin statt, zu dem wir Sie hiermit herzlich einladen:

Donnerstag, den 14. Juni 2001 um 14:00 Uhr,
Blauer Saal der Festhalle, 1. Obergeschoss, Ebene 2.1.

Für nähere Informationen steht Ihnen zur Verfügung Johannes Achilles, Asien-Referent im Kirchenamt der EKD, Telefon 0511/2796-235, ab Mittwoch, 13. Juni Mobil 0175/9664783.