Die evangelische Stimme in Europa stärken

Offizieller Besuch der Evangelischen Kirche in Österreich bei der EKD

12. Dezember 2000

Bei dem ersten offiziellen Besuch der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Österreich (EKÖ) bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover am 11. und 12. Dezember 2000 haben beide Kirchen folgende Verabredungen getroffen:

Ein enger Kontakt zwischen beiden Kirchen soll zur Stärkung der evangelischen Stimme in Europa beitragen. EKD und EKÖ halten es für notwendig, dass die evangelischen Kirchen in Europa intensive Formen der Zusammenarbeit entwickeln, um sozialethische Fragen gemeinsam in den Blick zu nehmen und sich auf gemeinsame Positionen zu verständigen und diese zu vertreten. Dafür sollen bestehende Instrumente wie die Leuenberger Kirchengemeinschaft genutzt werden.

Mit ihrer engeren Zusammenarbeit wollen beide Kirchen in die europäische Diskussion evangelische Werte, wie etwa die Freiheit und Verantwortung des Menschen, stärker einbringen. Dies betrifft besonders Fragen zur Rechtsentwicklung innerhalb der Europäischen Union, das Sozialrecht und die Bioethik.

Die ökumenische Zusammenarbeit und die Artikulation der Stimme der Kirchen gegenüber den europäischen Institutionen soll weiterhin im Rahmen der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) geschehen. Beide Kirchen sehen es als ihre Aufgaben an, die bestehenden Strukturen zu stärken.

Für die EKÖ von besonderer Bedeutung ist die mit dieser Kooperation gewährleistete Solidarität einer großen Kirche mit einer Kirche in einer Minderheitensituation, wie sie unter anderem bereits jetzt in der bewährten Form der durch die EKD vermittelten Urlauberseelsorge in Österreich zum Ausdruck kommt.

Hannover, 12. Dezember 2000
Pressestelle der EKD
Presseamt der Evangelischen Kirche in Österreich (EKÖ)