Evangelische Kirche: Überwindung des Hungers keine Utopie

Synode verabschiedet Kundgebung zum Thema Welternährung

13. November 2013

Blick ins Plenum der EKD-Synode

Die evangelische Kirche dringt auf energische Schritte, um weltweit den Hunger bis 2030 vollständig zu überwinden. "Dieses Vorhaben ist keine Utopie", sondern ein realistisches Ziel, heißt es in einer Erklärung, die von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Düsseldorf beschlossen wurde. Dass Hunger und Mangelernährung täglich rund 24.000 Menschen das Leben kosten, sei nicht hinnehmbar.

Unter dem Motto "Es ist genug für alle da" waren Welternährung und nachhaltige Landwirtschaft Schwerpunktthema der Jahrestagung des evangelischen Kirchenparlamentes. An evangelische Christen, Kirchen und kirchliche Einrichtungen wird in der zum Tagungsschluss verabschiedeten sogenannten Kundgebung appelliert, mit dem eigenen Wirtschaften und Konsum dazu beizutragen, dass die Ernährung weltweit gesichert und die Schöpfung bewahrt werde: "Eine 'Ethik des Genug' muss zum Maßstab unseres Handelns werden."

Maßgebliche Faktoren für den "Skandal" des Hungers sieht die evangelische Kirche neben dem Klimawandel und Bevölkerungswachstum in fehlender Unterstützung für Kleinbauern, Spekulationen mit Nahrungsmitteln, Handelspolitik und steigender Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen. Zur globalen Ernährungssicherung müssten in erster Linie die Bedingungen für die Kleinproduzenten verbessert werden, fordert das Kirchenparlament. Deren Zugang zu Land, Wasser, Saatgut, Dünger und Krediten sowie zu Lagerhaltung und Bildung müsse erleichtert werden.

Gefordert seien auch die Staaten, die von Hunger besonders betroffen sind. In diesen Ländern soll mindestens zehn Prozent des Haushaltes in die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft fließen. Die Europäische Union wird in der Stellungnahme aufgefordert, die Anstrengungen der armen Länder zur Ernährungssicherung nicht zu unterlaufen. "Die EU muss von ihrer Strategie, die eigene exportorientierte Agrarproduktion auszubauen, Abstand nehmen, da dies in erster Linie durch die Einfuhr von Futtermitteln und Agrarrohstoffen ermöglicht wird." Der subventionierte Absatz von EU-Erzeugnissen auf den Märkten der Armen müsse gestoppt werden.

Kirchlichen Einrichtungen und evangelischen Christen empfiehlt die Kundgebung, auf ökofaire Beschaffung von Lebensmitteln und nachhaltigen Konsum zu achten. Bei der Verpachtung von kirchlichem Land sollten umweltgerechte Wirtschaft und Vorrang für regionale Pächter Kriterien sein. (epd)



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