Evangelische Kirche verlangt mehr Humanität gegenüber Flüchtlingen

Synodaltagung beginnt in Düsseldorf

10. Oktober 2013

Blick ins Plenum der EKD-Synode

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) dringt auf Änderungen in der europäischen Flüchtlingspolitik. "Schutzsuchende haben einen Anspruch auf Zugang zu einem fairen und effektiven Asylsystem, auf welchem Weg auch immer sie Europa erreichen", sagte der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider am Sonntag laut Redemanuskript zum Auftakt der EKD-Synode in Düsseldorf.

Konkret sollten Flüchtlinge nicht nur in dem Land einen Asylantrag stellen dürfen, in dem sie in der Europäischen Union ankommen. Zudem müsse die Verantwortung für Schutzsuchende unter den EU-Staaten gerecht verteilt werden, verlangte Schneider. Auch dürfe es keine sofortige Abschiebung von auf hoher See aufgegriffenen Menschen mehr geben.

"Das großartige Friedensprojekt Europa muss seinen Geist auch darin erweisen, dass Humanität den Umgang mit Flüchtlingen bestimmt", sagte der Ratsvorsitzende, der sich zudem beschämt über das "Verhalten mancher Teile unserer Bevölkerung" äußerte. So hätten in Berlin-Hellersdorf untergebrachte Asylbewerber einen "Spießrutenlauf" durchmachen müssen. Andernorts kümmerten sich an vielen Orten in Deutschland Kirchengemeinden um Flüchtlinge.

Das Kirchenparlament berät bis Mittwoch in Düsseldorf. Inhaltlicher Schwerpunkt sind die Themen Welternährung und nachhaltige Landwirtschaft, die unter dem Motto "Es ist genug für alle da" diskutiert werden. (epd)

 



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