Religionsfreiheit in 64 Ländern erheblich eingeschränkt

EKD und DBK stellen ökumenischen Bericht vor

01. Juli 2013

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Weltweit werden immer mehr Menschen bei der Ausübung ihres Glaubens bedrängt. Zu diesem Ergebnis kommt der erste "Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen", der am Montag von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Die Autoren untersuchten dafür die Situation in vielen Ländern und zogen Studien beispielsweise des US-amerikanischen Forschungsinstituts Pew Research Centre heran.

Ihr Ergebnis: In 64 Ländern sind durch Regierungshandeln und Anfeindungen erhebliche Einschränkungen der Religionsfreiheit zu verzeichnen. In 157 Ländern ist die Religionsfreiheit per Gesetz eingeschränkt oder sogar verneint. Am meisten betroffen sind dem Bericht zufolge Christen und Muslime, schon allein aufgrund ihres großen Anteils and der Weltbevölkerung. Jeder zweite Weltbürger gehört dem Bericht zufolge dem Christentum oder Islam an. Den Bericht zufolge sind Christen in 130 Ländern mit Einschränkungen konfrontiert, Muslime in 117, Juden in 75, Hindus in 27 und Buddhisten in 16 Ländern.

Am stärksten betroffen sind Glaubensgemeinschaften im Mittleren Osten, wozu der Iran zählt, in Nordafrika und in autoritär regierten Ländern Asiens wie China und Birma. In den Ländern Afrikas südlich der Sahara verzeichneten die Verfasser der Studie zunehmende Menschenrechtsverletzungen, wozu auch Einschränkungen der Glaubensausübung zählen. In vielen Ländern verschärft sich die Situation demnach besonders seit 2007.

Bei der Suche nach Gründen für die Verfolgung von Religionsgemeinschaften kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Restriktionen in aller Regel nicht für eine Glaubensgemeinschaft speziell gelten. Vielmehr werden Christen, die im Fokus des Berichts stehen, dort verfolgt, wo Freiheits- und Menschenrechte allgemein missachtet werden. Oftmals sind mehrere Religionsgemeinschaften gleichermaßen betroffen.

Das Risiko einer Verfolgung ist dem Bericht zufolge dort am größten, wo Religionsgemeinschaften eine Minderheit stellen. Rund zehn Prozent der weltweit 2,2 Milliarden Christen leben in Ländern, in denen das Christentum nicht die Religion der Mehrheit ist. (epd)