Friedensgebete und Solidaritätskundgebungen

Zehntausende protestieren gegen "Pegida"

15. Januar 2015


Zehntausende Menschen haben am Montagabend in zahlreichen deutschen Städten der Opfer der Pariser Anschläge gedacht und für ein friedliches Zusammenleben demonstriert. Zu den Veranstaltungen hatten Kirchen, Parteien und gesellschaftliche Initiativen aufgerufen.

In Hannover begann die Demonstration mit einem multireligiösen Friedensgebet, zu dem die die Evangelisch-Lutherische Marktkirche und der Rat der Religionen der Landeshauptstadt Hannover eingeladen hatten. Daran nahmen Christen, Juden und Muslime sowie Angehörige anderer Religionsgemeinschaften teil. Schon eine halbe Stunde vor Beginn des Gebets war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. 19.000 Menschen demonstrierten anschließend für ein buntes Hannover. Mehrere Hundert Anhänger der islamkritischen Bewegung "Hagida" ("Hannoveraner gegen die Islamisierung des Abendlandes") versammelten sich zeitgleich Deren Demonstration musste vorzeitig aufgelöst werden.

Auch in anderen Städten wurde demonstriert: In München gingen etwa 20.000 Menschen auf die Straße, in Berlin beteiligen sich etwa 4.000 Menschen an dem Protest. Während vielerorts nur einige hundert "Pegida"-Anhänger demonstrierten, blieb der Zulauf in Dresden indes weiterhin groß. Rund 30.000 Gegendemonstranten versammelten sich nach den Worten von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) in Leipzig.

Zu den insgesamt sieben angemeldeten Gegenkundgebungen am Montagabend in Leipzig hatten Kirchen, zivilgesellschaftliche Gruppen, linke Parteien, Studentenräte und Oberbürgermeister Jung aufgerufen. Nach einer Ansprache des französischen Generalkonsuls wurden die Opfer des Terroranschlags auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" mit einer Schweigeminute geehrt. In der durch die friedliche Revolution 1989 in der DDR berühmt gewordenen Nikolaikirche hatten zuvor ein Friedensgebet und eine Mahnwache stattgefunden.

Mit Material von epd