„Es geht um den Schutz von Menschen“

EKD-Datenschutzaufsicht mit Dienststellen in Hannover, Berlin, Dortmund und Ulm

03. November 2014

Datenschutz

Seit den nationalen und internationalen Enthüllungen wird das Thema Datenschutz in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern deutlich wahrgenommen und diskutiert. Immer wieder wird dabei auch eine funktionierende staatliche Datenschutzaufsicht angemahnt. Für die evangelische Kirche widmet sich Michael Jacob nun seit gut zehn Monaten dem Aufbau neuer Datenschutz-Strukturen.

„Auch in der evangelischen Kirche ist das Thema Datenschutzaufsicht nicht neu“, betont der Bielefelder Jurist, der seit 1. Januar als „Beauftragter für den Datenschutz der EKD“ die Dienststelle in Hannover leitet. „Als Kirche haben wir es auch bisher schon in diakonischen Einrichtungen, im kirchlichen Meldewesen und bei den Mitarbeitenden mit vielen personenbezogenen Daten zu tun, die geschützt werden müssen.“ So gebe es bei der EKD, in vielen Gliedkirchen und bei der Diakonie schon lange eine gut funktionierende, kirchliche Datenschutzaufsicht, die sich an staatlichen Standards orientiert. „In den letzten Monaten ist mir dabei mehr und mehr bewusst geworden, wie irreführend aber der deutsche Begriff ‘Daten-Schutz‘ ist. Es geht doch in erster Linie um dem Schutz von Menschen!“

„Zukünftig wollen wir die Datenschutzaufsicht unter dem Dach der EKD in einer neuen Struktur und Organisation stärker als bisher gemeinsam wahrnehmen und unsere Arbeit vereinheitlichen“, erläutert Jacob die anstehenden Veränderungen. „Dabei gehören rechtliche und technische Aspekte untrennbar zusammen.“

In den letzten Monaten haben Jacob und sein Team die neue Dienststelle des Beauftragten für den Datenschutz der EKD in Hannover aufgebaut. Die Außenstellen in Berlin und Ulm sind zum 1. November 2014 an den Start gegangen, weitere in Dortmund und Hannover kommen Anfang Januar hinzu.

„Doch auch die inhaltliche Arbeit und der Dialog mit anderen Akteuren auf diesem Gebiet kommen seit Beginn meiner Tätigkeit nicht zu kurz“, freut sich der EKD-Datenschutzbeauftragte. Mit Blick auf die europäischen Entwicklungen äußert sich Jacob aber zurückhaltend. Auf europäischer Ebene bleibe abzuwarten, „zu welchem Zeitpunkt und mit welchen für die deutschen Kirchen relevanten Regelungen die Datenschutz-Grundverordnung in Kraft treten wird.“