Willkommen statt Rassismus

Interkulturelle Woche 2013 eröffnet

23. September 2013

Plakat der IKKW: "Ausgeschnittener" Kopf in einer Mauerwand

Unter dem Motto "Wer offen ist, kann mehr erleben" ist am Samstag in der Kieler St. Nikolaikirche die bundesweite Interkulturelle Woche eröffnet worden. Der Landesbischof der evangelischen Nordkirche, Gerhard Ulrich, sprach sich in einem ökumenischen Gottesdienst für eine "gesellschaftliche Kultur des Willkommens" aus. Seit Wochen gebe es "aggressive Proteste vor Flüchtlingsunterkünften", beklagte er. Debatten mit "Das Boot ist voll"-Rhetorik und rassistische Gewalt dürften keine Chance haben.

In Bad Salzuflen sprach sich der scheidende Landessuperintendent der evangelischen Lippischen Landeskirche, Martin Dutzmann, für eine großzügigere Aufnahme von syrischen Flüchtlingen aus. "Es genügt nicht, dass das reiche Deutschland 5.000 syrische Flüchtlinge aufnimmt, während mehrere Millionen von ihnen in den wesentlich ärmeren Nachbarländern Syriens Schutz suchen und finden", sagte Dutzmann, der auch Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Deutschland hat sich zur Aufnahme von 5.000 Syrern ohne Asylantrag verpflichtet.

Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Unterstützt wird sie von den Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten und Migranten-Initiativen. In mehr als 500 Städten, Landkreisen und Gemeinden stehen rund 4.500 Veranstaltungen auf dem Programm.

Georg Bergner, Geistlicher Rat des katholischen Erzbistums Hamburg, betonte in Kiel, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben müssten. Wer lange in Deutschland lebe, müsse einen sicheren Aufenthaltsstatus erhalten, sagte er. Dies sei ein "Schlüsselelement gelingender Integration". (epd)