Kirchentag debattiert über Gerechtigkeit
7.000 Menschen bei Bibelarbeit mit Margot Käßmann
02. Mai 2013
Hamburg (epd). Appelle zu mehr Gerechtigkeit und verantwortlichem Wirtschaften prägen den Auftakt des evangelischen Kirchentages in Hamburg. Die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, rief am Donnerstagmorgen in einer Bibelarbeit vor rund 7.000 Besuchern dazu auf, beharrlich für Gerechtigkeit einzutreten.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig prangerte die Zahlung von Dumpinglöhnen in Deutschland an. "Wer so entlohnt wird, dass er von seiner Arbeit nicht leben kann, ist auch in seiner Würde verletzt", sagte die Sozialministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, kritisierte die deutsche Steuerpolitik. Bei der "Entlastung der oberen Zehntausend" in den vergangenen 20 Jahren sei das Pendel in die falsche Richtung ausgeschlagen, sagte Schneider im Deutschlandradio Kultur. Aus seiner Sicht sei unter anderem einen Vermögensabgabe für Reiche denkbar, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen.
Der Unternehmer Michael Otto äußerte bei einer Kirchentagsveranstaltung Verständnis dafür, dass in der Politik eine Reichensteuer erwogen wird. Wenn die Staatsfinanzen in Schieflage gerieten, sei eine zeitlich befristete Erhöhung der Einkommenssteuer für reiche Bürger vorstellbar, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Otto Group.
Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag war am Mittwochabend eröffnet worden. Mehr als 116.000 Dauerteilnehmer haben sich zu dem Protestantentreffen angemeldet. Unter dem Motto "Soviel du brauchst" finden bis Sonntag über 2.500 Veranstaltungen statt.
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EKD-Ratsvorsitzender fordert gerechteres Steuersystem
02. Mai 2013: Nikolaus Schneider im Interview mit Deutschlandradio
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Bibelarbeit zu Lukas 18, 1-8 auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag
Margot Käßmann
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