Sommerzeit auf der Kirchturmuhr: Kraftakt für Küster

Die Umstellung auf Winterzeit ist viel einfacher

30. März 2013

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Mechanische Kirchturmuhren machen die Zeitumstellung am 31. März für Küster zum Kraftakt. Per Schraubenschlüssel müssten Teile der Mechanik gelöst werden, damit das Uhrwerk beschleunigt eine Stunde vorlaufen kann, sagte Küsterin Angelika Turk am Dienstag dem epd. Sie betreut eine wandschrankgroße Turmuhr in Ahlum bei Wolfenbüttel. Mit vollem Körpereinsatz müsse sie gegen bis zu 70 Kilogramm schwere Gewichte arbeiten, die nicht unkontrolliert zu Boden stürzen dürfen.

Schon im Alltag sei der Aufwand enorm, um Zahnräder, Pendel und Schlagwerk in Gang zu halten. Mit einer großen Handkurbel müssten die schweren Gewichte alle zwei Tage bis unter das Turmdach gehievt werden, sonst würde die Mechanik spätestens am dritten Tag stehenbleiben. Die Umstellung auf Winterzeit im Herbst sei hingegen sehr gut zu bewältigen. Dann werde die Uhr für eine Stunde angehalten und dann im richtigen Moment wieder in Gang gesetzt. Nach und nach werden immer mehr Mechaniken durch elektronisch gesteuerte Uhren ersetzt.