Mit Gott gehen

Gebetswoche für die Einheit der Christen

17. Januar 2013

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Die internationale Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis zum 25. Januar 2013 will in diesem Jahr auf die soziale Ungerechtigkeit des indischen Kastenwesens hinweisen. Wie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) mitteilte, gelten über 80 Prozent der rund 25 Millionen Christen in Indien als „unberührbar“. Die gesellschaftlich Ausgegrenzten nennen sich selbst „Dalits“ (die Gebrochenen).

Der bundesweit zentrale Gottesdienst der Gebetswoche findet am 20. Januar in Braunschweig statt. Die Predigt hält der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber, der auch Vorsitzender der ACK ist.

Ökumenepreis an Göttinger Psalter

Im Anschluss an den Gottesdienst wird erstmals der mit 3.000 Euro dotierte Ökumene-Preis der ACK verliehen, hieß es. Dazu werde auch der Generalsekretär des Weltkirchenrates, der norwegische Pfarrer Olav Fykse Tveit aus Genf, erwartet, hieß es. Die Auszeichnung geht an die Veranstaltungsreihe „Göttinger Psalter“. Ein Jahr lang wurden dabei in fast 400 Veranstaltungen in und um Göttingen die Psalmen als gemeinsame Basis der Kirchen in den Mittelpunkt gestellt.

In mehr als 100 Ländern feiern Angehörige aller Konfessionen einmal im Jahr die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Auf der Nordhalbkugel wird die Gebetswoche im Januar, auf der südlichen Halbkugel traditionell zu Pfingsten begangen.

Ökumenische Initiative seit über 100 Jahren

Die Gebetswoche entstand 1908 in den USA. Auf Anregung des anglikanischen Priesters Paul Wattson fand in Graymor im Bundesstaat New York eine erste sogenannte Gebetsoktav für die Einheit der Christen statt. Wattson war auch Begründer der späteren katholischen Ordensgemeinschaft der Society of the Atonement (Gesellschaft der Sühne). Die Gebetswoche breitete sich zunächst vor allem in der katholischen Kirche aus.

Seit 1968 werden die Texte und Themen gemeinsam von einer internationalen Arbeitsgruppe erarbeitet, die sich aus Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen zusammensetzt. Als Vorlage dient ein Entwurf, der jedes Jahr aus einem anderen Land stammt.

In Deutschland wird die Gebetswoche von der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) getragen. Der Arbeitsgemeinschaft gehören derzeit 17 Kirchen als Mitglieder an. (epd)