Gespräche transparent und offen gestalten

Konsultation der Kirchen aus Deutschland und Finnland

14. Juni 2005


Finnische und deutsche Kirchenvertreter sind sich einig, „dass das europäische Verfassungsprojekt“ in geeigneter Weise fortgeführt werden müsse. Dies stellten die beiden Delegationen nach der sechsten Konsultation zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom 9. bis 12. Juni fest. Am vergangenen Wochenende trafen sich Vertreter beider Kirchen unter Leitung des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Wolfgang Huber und Erzbischof Jukka Parma im Tagungszentrum „Tetrimäki“ in Vehmersalmi (Ostfinnland). Die Delegationen erwarten, dass die im europäischen Verfassungsvertrag vorgesehenen Dialoge zwischen den europäischen Institutionen und den Kirchen und Religionsgemeinschaften bald in Gang kommen und „transparent sowie offen gestaltet“ werden.

Die Vertreter der finnischen und der deutschen Protestanten begrüßten in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Arbeit der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), die zum einen die Themen der politischen Debatte in den europäischen Institutionen in die Kirchen vermitteln, zum anderen kirchliche Positionen gegenüber den europäischen Institutionen vertreten.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands hat in neun Diözesen mit 562 Kirchengemeinden 4 378 410 Mitglieder. Das sind über 80 Prozent der Finnen. Neben der lutherischen Kirchen sind die orthodoxen Christen die zweitgrößte Gruppe mit 57.000 Mitgliedern. Die beiden Delegationen aus Deutschland und Finnland waren sich in der Hoffnung, dass die Gespräche zwischen der EKD und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands auch der „Verbindung mit den orthodoxen Kirchen auf europäischer Ebene sowie im Ökumenischen Rat der Kirchen“ zu Gute kommen könne. Deshalb nahmen sich die Vertreter protestantischer Kirchen auch die Zeit, das finnisch-orthodoxe Kloster Valamo zu besuchen.