In Beton gegossene Erinnerung

Einweihung des Holocaust-Mahnmals in Berlin

09. Mai 2005


Zwei Tage nach den Gedenkveranstaltungen zum 60. Jahrestag des Kriegsendes stand in Berlin am Dienstag die nächste Staatszeremonie an: In Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) haben Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) und Architekt Peter Eisenman das zentrale Holocaust-Mahnmal eingeweiht.

Das zentrale deutsche Holocaust-Mahnmal in Berlin soll an die sechs Millionen Juden Europas erinnern, die in der NS-Zeit ermordet wurden. Es steht auf einer 19.000 Quadratmeter großen Freifläche südlich des Brandenburger Tores. Die 2.711 Stelen sind bis zu fünf Meter hoch und wurden symmetrisch auf einem sanft, aber unregelmäßig abgesenkten Gelände angeordnet. Dessen wellenförmige Gestalt wird von jedem Standort aus anders wahrgenommen. Der mehrfach geänderte Entwurf stammt vom New Yorker Architekten Peter Eisenman. Ergänzt wird das Stelenfeld durch einen unterirdischen "Ort der Information", an dem sich die Besucher über Verlauf und Opfer des Völkermordes an den Juden informieren können.

Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, würdigte das Denkmal für die ermordeten Juden Europas als „eindrucksvolle Stätte des Gedenkens an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors." In seiner Offenheit lasse das Mahnmal nicht nur Raum für ganz persönliche Erinnerung, Trauer oder Ehrfurcht: „Ich bin zuversichtlich, dass dieses Kunstwerk ein zentraler und prägender Ort des Erinnerns sein wird. Ich hoffe darauf, dass es langfristig ein wichtiger Bezugspunkt für das Gedenken an alle sein wird, die unter der menschenverachtenden Gewalt der Nationalsozialisten gelitten haben“, so Huber weiter.