„Nicht(s) vergessen“: Broschüre macht Tabuthema Sterben und Vorsorge zum Renner

Evangelische Landeskirche in Baden

29. Dezember 2016

Das Tabuthema Sterben hat die Evangelische Landeskirche in Baden in einer neuen Broschüre aufgegriffen. „Unter dem Titel ,Nicht(s) vergessen‘ möchte sie Menschen Mut machen, sich auf den letzten Lebensabschnitt und das Abschiednehmen vorzubereiten“, erläutert der badische Oberkirchenrat Matthias Kreplin. Offenbar mit Erfolg: Die erste Auflage in Höhe von 10.000 Exemplaren ist bereits vergriffen. Mittlerweile hat die badische Landeskirche ergänzend einen Vorsorgeordner entwickelt, der dort kostenlos bestellt werden kann. Spenden sind möglich.

Wie stelle ich mir meine letzte Reise vor? Was gehört in mein Gepäck? Und wer soll mich begleiten und wohin? Unter diesen Leitfragen geht die neue Broschüre „Nicht(s) vergessen“ Fragen des dritten Lebensabschnittes an. „Inhaltlich weist sie nicht allein auf die Endlichkeit, sondern auch auf die Schönheit und Kostbarkeit des Lebens hin“, darin sieht Oberkirchenrat Kreplin einen Grund, warum das Heft so stark nachgefragt sei und Menschen die Scheu nehme, sich mit ihrem Tod auseinanderzusetzen.

Die Hilfestellung, „sich auf den letzten Lebensabschnitt und die damit verbundenen Abschiede vorzubereiten“, wie Landesbischof Dr. Cornelius-Bundschuh im Geleitwort der Broschüre schreibt, nehme offenbar die Angst vor dem Tabuthema Tod und befruchte den Austausch – zwischen Kindern und Eltern, zwischen Partnern und auch Freunden. Oberkirchenrat Kreplin berichtet von Rückmeldungen wie der eines 45-jährigen. Er hatte das Material eigentlich für seine Eltern bestellt, dann aber gemerkt, „dass es auch mir hilft, meine persönlichen Dinge Schritt für Schritt zu ordnen“. „Endlich habe ich einen Weg gefunden, mit meinem Mann ins Gespräch zu kommen. Der hat bisher immer einen Bogen um diese Themen gemacht“, schrieb eine 72-Jährige. Die Mitarbeiterin einer Beratungsstelle für Hilfen im Alter schilderte die Erfahrung, dass Bildsprache und Texte für ihre Klienten „so berührend sind, wie wir es noch nie gesehen haben“.

Die Evangelischen Landeskirchen im Rheinland, in Bayern und in Württemberg steigen nun mit ein bei Broschüre und Vorsorgeordner. „Die Begleitung am Lebensende, bei Bestattungen und in der Trauer gehört schließlich zu den wichtigen Aufgaben der Kirche und ihrer Seelsorge“, betont der badische Oberkirchenrat Kreplin. Die Broschüre und der Vorsorgeordner können kostenlos bestellt werden unter nichtsvergessen@ekiba.de. Weitere Informationen finden Sie unter www.nichtsvergessen.de.

Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe
Zentrum für Kommunikation
Die Evangelische Kirche in Baden
www.ekiba.de