Nordkirche gibt 100.000 Euro Winter-Nothilfe an Christen und Eziden im Nordirak

Bischöfin Fehrs: „Familien vor dem Erfrieren retten“

Nordkirche

16. Dezember 2015

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unterstützt mit rund 100.000 Euro Nothilfe zum Überleben syrische und irakische Binnenflüchtlinge im harten Winter im Nordirak. Die vor der Terrormiliz IS in den kurdischen Landesteil geflohenen Menschen hausen dort nach Angaben lokaler Hilfsorganisationen derzeit in Lagern, Kirchen, Moscheen, Hallen, Rohbauten und verlassenen Häusern, allerdings ohne Heizung. Mit den von der Nordkirche zur Verfügung gestellten Mitteln sollen nun 775 Familien, überwiegend Christen und Angehörige anderer Minderheiten, mit Kerosin zum Heizen und Befeuern ihrer Kochherde versorgt werden. Zwischen Dezember und Februar fallen die Temperaturen in der Region auf bis zu minus zwölf Grad. Insgesamt leben im Nordirak etwa 450.000 Binnenflüchtlinge. Die meisten von ihnen flohen im Sommer 2014, als der IS begann, systematisch Christen und Eziden (Jesiden) zu vertreiben.

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, erklärt zu dieser Nothilfe-Zahlung: „Es ist absolut notwendig, hier Hilfe zu leisten, denn den Familien fehlt es am Nötigsten, und sie müssen vor dem Erfrieren gerettet werden.“ Sie rief dazu auf, den Blick auch auf andere Länder zu richten: „Auch wenn wir besonders die Aufnahme und Versorgung der Flüchtlinge hier bei uns im Blick haben, dürfen wir die insgesamt 60 Millionen Menschen weltweit nicht vergessen, die in Nachbarregionen oder Nachbarländer geflohen sind. Sie leben meist unter schlimmen Bedingungen, besonders Minderheiten sind schutzlos.“ Im Oktober hatte die Bischöfin selbst ein Flüchtlingslager in Jordanien besucht.

Die Nordkirche wird vor Ort im Nordirak die lokale Hilfsorganisation CAPNI (Christian Aid Program Northern Iraq) unterstützen, mit der auch der Lutherische Weltbund seit vielen Jahren zusammenarbeitet. „Während sich die internationale Hilfe auf die organisierten Flüchtlingslager konzentriert, kann CAPNI durch sein starkes lokales Netzwerk Flüchtlinge in informellen Siedlungen und abgelegenen Regionen erreichen“, erläutert Hanna Lehming, Nahostreferentin im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche. Zielgruppe seien sowohl Christen als auch Angehörige anderer Minderheiten wie Eziden und Schiiten, die sich scheuen, in offizielle Flüchtlingslager zu gehen.

Bischöfin Kirsten Fehrs wird am Ersten Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, den Gottesdienst der Syrisch-Orthodoxen St. Dimet-Gemeinde Hamburg-Neugraben besuchen, an dem auch viele Flüchtlinge teilnehmen.

Die Nothilfe wird aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der Nordkirche zur Verfügung gestellt.

Weitere Spenden sind dringend notwendig:

Spendenkonto des Zentrums für Mission und Ökumene
Evangelische Bank
IBAN: DE77 5206 0410 0000 1113 33
Stichwort: Flüchtlingshilfe Nordirak
Projektnummer: 4500

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