Kirchenpräsident wird „Medienbischof“

Volker Jung ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender des „GEP“

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

05. Dezember 2015

Darmstadt / Frankfurt a.M. Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt bekommt eine neue Spitze: Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die vom GEP-Aufsichtsrat erfolgte einstimmige Wahl von Jung am Samstag (5. Dezember) in Berlin einvernehmlich bestätigt. Jung steht damit an der Spitze des Aufsichtsrates der Unternehmensgruppe, zu der etwa die evangelische Presseagentur epd, das Monatsmagazin „chrismon“ aber auch die Evangelische Journalistenschule in Berlin und die Produktionsfirma „Matthias-Film“ gehören. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident gilt damit traditionell als „Medienbischof“ der EKD. Jung tritt im GEP die Nachfolge des früheren badischen Landesbischofs Ulrich Fischer an, der seit 2005 Leitungsfunktionen im GEP innehatte. Zudem gehören jetzt die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, die Vorsitzende des Vereins Reformationsjubiläum 2017 (r2017), Marlehn Thieme, sowie die Regionalbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Susanne Breit-Keßler zum Aufsichtsgremium.

Kirchenpräsident Jung: Digitale Welt ist Herausforderung

Jung dankte seinem Vorgänger für die, wie er sagte, „hervorragende Arbeit“, die maßgeblich dazu beigetragen habe, dass sich das GEP mit seinen rund 150 Mitarbeitenden zum erfolgreichen zentralen Medienunternehmen für die evangelische Kirche entwickelt habe. „Die meisten Menschen nehmen die Wirklichkeit nur medial vermittelt wahr. Wenn wir als Kirche nicht versuchen, in den Medien dabei zu sein, kommen wir in der Wahrnehmung vieler Menschen auch nicht vor", erklärte Jung, der sich für das Vertrauen des EKD-Rats und Aufsichtsrats herzlich bedankte. „Wir beginnen gerade erst richtig zu begreifen, wie sehr die digitale Welt die Menschen prägt und wie sich dies für unsere Verkündigung und unsere Öffentlichkeitsarbeit auswirkt", sagte Jung. „An dieser Herausforderung zu arbeiten wird eine der Schlüsselaufgaben des GEP in der Zukunft sein.“

Hintergrund: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik

Die Unternehmensgruppe GEP in Frankfurt am Main ist mit ihren angeschlossenen Unternehmen als zentrale Medieneinrichtung der EKD als Mediendienstleister für die Gemeinschaft der Gliedkirchen tätig und wird von Direktor Jörg Bollmann als Geschäftsführer geleitet. Das GEP, in dem rund 150 Mitarbeitende im In- und Ausland arbeiten, trägt u.a. das Monatsmagazin chrismon, die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), die Rundfunkarbeit der EKD, das Internetportal evangelisch.de, die Fastenaktion der evangelischen Kirche „7 Wochen Ohne“ sowie die Evangelische Journalistenschule und die Matthias-Film, jeweils mit Sitz in Berlin. Die EKD ist 94-prozentiger, das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) 6-prozentiger Anteilseigner. Der Aufsichtsrat mit 15 Persönlichkeiten aus Kirche, Diakonie und säkularen Verlags- und Medienhäusern bestimmt die Rahmenrichtlinien (Liste der Aufsichtsratsmitglieder unter http://gep.evangelisch.de/gep/aufsichtsrat).

Zur Person: Dr. Volker Jung

Volker Jung wurde 1960 in Schlitz (Vogelsbergkreis) geboren. Er studierte evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, Heidelberg und Göttingen. Von 1985 bis 1990 arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Nach dem Vikariat in Alsfeld, dem Zweiten Theologischen Examen und einem Spezialvikariat bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war er Pfarrer in den Kirchengemeinden Stumpertenrod und Köddingen im Vogelsberg sowie Beauftragter für Erwachsenenbildung im Dekanat Alsfeld. 1997 übernahm Jung eine Pfarrstelle in Lauterbach. 1998 promovierte er zum Doktor der Theologie. Im gleichen Jahr wurde er zusätzlich zum Pfarramt Dekan in Lauterbach und später Dekan des neu entstandenen Dekanats Vogelsberg. 2008 entschied Jung die Wahl zum Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für sich. Ende November 2015 wurde er für eine zweite Amtszeit bis 2025 wiedergewählt. Seit seinem Amtsantritt an der Spitze der rund 1,6 Millionen Mitglieder zählenden Kirche im Januar 2009 übernahm er auch Aufgaben auf EKD-Ebene. Anfang November wurde er in Bremen zuletzt in den Rat der EKD gewählt. Zuvor war er seit 2010 Vorsitzender der EKD-Kammer für Migration und Integration und in dieser Eigenschaft bis 2013 auch Mitglied des Integrationsbeirates der Bundesregierung. Jung ist auch einer der Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirates der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung und seit 2014 stellvertretender Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Er gehört außerdem dem Leitungskreis „Reformationsjubiläum 2017“ an. Von 2009 bis 2013 arbeitete er in der Ad-Hoc-Kommission mit, die den Text „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familien als verlässliche Gemeinschaft stärken - Eine Orientierungshilfe des Rates der EKD“ erarbeitete.

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