luthERleuchtet – Lichtkunst-Aktionen an fünf Lutherstätten

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

10. September 2015

Mit Lichtkunst-Aktionen an fünf Lutherstätten will die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zwischen dem 12. und 26. September die Bibel ins Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken. Geplant sind audiovisuelle Installationen des Künstlers Ingo Bracke in Eisleben, Wittenberg, Torgau, Erfurt und Eisenach. Für die EKM ist das Projekt unter dem Motto "luthERleuchtet" einer der Schwerpunkte im diesjährigen Themenjahr "Reformation - Bild und Bibel" auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017.

"Die Lektüre der Bibel hat Luther selbst erleuchtet und ihn zum Reformator werden lassen", so Siegfried Kasparick, Beauftragter der Landesbischöfin für das Reformationsjubiläum. "Mit der Bibelübersetzung hat er den Menschen geholfen, selbst zu lesen, zu verstehen und dem Evangelium gemäß zu handeln. Die Bibel sollte keine Blackbox sein, er wollte sie aus dem Schatten von Tradition und Institution holen und für alle zugänglich machen. Diese Zusammenhänge wollen wir mit dem Lichtkunst-Projekt erlebbar machen."

Die ortsbezogenen Installationen von Bracke verbinden verschiedene Medien - Licht, Klang und Bewegung. Grundlage von Brackes Installationen bilden typografische Textebenen, die von Luther übersetzte Bibelverse und auch Lutherworte aufnehmen. So werden Schriftzeichen in durchscheinenden Lichtstrukturen auf die Fassaden und in Kirchenräumen projiziert und damit lesbar. Das Verweben verschiedener Ebenen, von visuellen, kontextuellen und auditiven Elementen, ist bezeichnend für die Arbeiten von Ingo Bracke. Seine ortsspezifischen Installationen beziehen den bauhistorischen Kontext der Gebäude und Ensembles in seine Werke mit ein.

Die Lichtkunst-Aktion startet am Samstag, dem 12. September, in Eisleben im Taufzentrum Petrikirche. Zweite Station sind die Schlosskirche und der Cranachhof in Wittenberg am 15. und 16. September. In Torgau wird Bracke am Samstag, dem 19. September, sowohl an der Schlosskirche wie auch der Stadtkirche seine Licht-Raum-Netze aufspannen. Einbezogen wird dabei auch der imposante Dachboden der Stadtkirche. Ein Parcours an Installationen wird am Dienstag, dem 22. September, im Erfurter Augustinerkloster zu sehen sein. In Eisenach wird die Lichtkunst den Abschluss der Feierlichkeiten zur Eröffnung des Lutherhauses am Samstag, dem 26. September, bilden. Hier wird Bracke thematisch auch auf das ehemalige "Entjudungsinstitut" eingehen und sowohl am Lutherhaus wie auch der Georgenkirche arbeiten. Die Projektionen sind jeweils ab einsetzender Dämmerung, spätestens ab 20.30 Uhr, und bis gegen Mitternacht zu sehen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen; der Eintritt ist frei.

Publiziert werden die einzelnen Aktionen per Foto und Video auf der EKM-Internetseite und auf YouTube. Zudem soll ein interaktiver Austausch möglich sein. So können Besucher an einem Terminal oder über ihren eigenen Twitter-Account die Aktionen kommentieren oder über Instagram Fotos hochladen, die während der jeweiligen Aktion über eine Projektion sichtbar gemacht werden. Der Hashtag für das Projekt: #lutherleuchtet.

"Die Reformation hat die seinerzeit modernen Medien genutzt und wäre ohne den Buchdruck und dessen Verbreitungsmöglichkeiten, aber auch ohne die Bilder so nicht denkbar gewesen. In dieser Tradition setzen wir heute auf moderne Medien und künstlerische Gestaltung", so Kasparick.

Ingo Bracke
Der international tätige Installationskünstler Ingo Bracke, geb. 1972 am Mittelrhein, hat Architektur, Medienkunst und Lichtdesign in Barcelona, Hannover, Saarbrücken und Dresden studiert. Zu Brackes bisherigem künstlerischen Schaffen zählen großformatige Lichtkunstwerke in Sydney, Singapur und Amsterdam. Zudem gestaltete er Lichtinstallationen am Hambacher Schloss und am Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen sowie am Berliner Reichstag. Dauerhafte Lichtarbeiten kreierte er für das Bachhaus Eisenach, das Fraunhofer-Institut sowie das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern. Schwerpunkt seiner Arbeit sind landschaftsbezogene Großprojekte. So schuf er im vergangenen Jahr eine begehbare Landschaftsmalerei in einem drei Kilometer langen Alpental, an der Mosel hat er Weinberge und am Rhein bereits 2008/09 den Loreley-Felsen kalligrafisch überformt. Mit einer gesonderten Werkgruppe widmet sich Bracke auch Installationen in Sakralräumen. Lichtkunstwerke für Kirchen hat er in Otterberg, Wittenburg, Springe und Saarbrücken realisiert. Für die EKM entwickelte er eine Installation für den Magdeburger Dom anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der friedlichen Revolution im Jahr 2009.

Ingo Bracke kehrte nach verschiedenen Lebensstationen im Ausland nach Deutschland zurück und lebt mit seiner Frau, der australischen Komponistin und Lichtdesignerin Mary-Anne Kyriakou, in Detmold.

luthERleuchtet im Internet und den Social Media:
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Kirche in Mitteldeutschland (EKM)
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