Bibelhaus vertieft Zusammenarbeit mit Israel

Kirchenpräsident unterzeichnet Verträge in Jerusalem

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

11. Mai 2015

Das Bibelhaus Erlebnis-Museum in Frankfurt am Main vertieft seine Zusammenarbeit mit der Israelischen Antikenverwaltung (IAA). Dazu hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, am Montag (11. Mai) in Jerusalem entsprechende Verträge unterzeichnet. Die Schirmherrschaft für die Vereinbarungen hat der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, übernommen. Sie sollen über einen Zeitraum von zehn Jahren gelten. Erstmals konnten 2009 Dank der IAA weltweit einmalige Originalfundstücke aus dem römischen Zeitalter in dem Frankfurter Museum gezeigt werden. Zuletzt kam es vor zwei Jahren bei der Ausstellung „Jaffa – Tor zum Heiligen Land“ zu einer intensiven Kooperation, bei der Exponate von der Bronzezeit bis zum 20. Jahrhundert die bewegte Geschichte der alten Handelsmetropole lebendig werden ließen.

In Jerusalem sagte Kirchenpräsident Volker Jung, dass das neue Abkommen mit der Antikenverwaltung dem Bibelhaus ermögliche, auch künftig „wertvolle Stücke aus der Sammlung des israelischen Staates in Deutschland zu zeigen“. Die Exponate erfüllten auch eine wichtige Funktion, weil sie „den kulturellen und den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Israel“ förderten. Dies sei ein „wichtiger Beitrag zur Stärkung der Beziehung zwischen beiden Ländern“, die vor genau 50 Jahren damit begonnen hätten, diplomatische Beziehungen aufzunehmen.

Bei dem Besuch in Israel wird nach Worten Jungs auch geprüft, ob für das Jahr 2018 oder später eine Ausstellung mit Teilen der sogenannten Qumran-Rollen im Frankfurter Bibelhaus realisiert werden kann. Die ab 1947 in Felshöhlen am Toten Meer entdeckten Schriftrollen aus der Zeit zwischen 250 vor und 40 nach Christi Geburt gehören zu den ältesten erhaltenen Bibelaufzeichnungen. Es sei denkbar, in Verbindung mit den Universitäten von Frankfurt, Mainz und Göttingen, die „unersetzlichen Handschriften“ nach Deutschland zu bringen, erklärte Jung. Dies würde die Möglichkeit eröffnen, „einen wichtigen Abschnitt der jüdischen und christlichen Geschichte gemeinsam zu betrachten“, so der Kirchenpräsident.

Das Bibelhaus Erlebnis-Museum in Frankfurt am Main wurde 2003 eröffnet. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Quellen und die Geschichte biblischer Texte darzustellen. Daneben vermittelt das Museum grundlegendes Wissen über das Judentum, das Christentum und den Islam. Es will damit auch einen Beitrag zum interreligiösen Dialog leisten. In den vergangenen vier Jahren waren mehr als 100.000 Besucher in dem Haus zu Gast. Rund 2000 Gruppen, vor allem Schulklassen, wurden in dieser Zeit durch das Museum geführt. Es wird von der Frankfurter Bibelgesellschaft getragen. Neben der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehören unter anderem das Bankhaus Metzler und die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu den maßgeblichen Unterstützern. Die nächste große Sonderausstellung ist für den Herbst 2015 geplant. Die Schau „Luthers Meisterwerke“ mit Originaldrucken aus der Zeit der Reformation wird am 15. September eröffnet.

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
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