Bayerische Landeskirche leistet Soforthilfe für christliche Flüchtlinge in Syrien

Von IS vertriebene Christen aus den Khabour-Dörfern werden mit Gütern für 200.000 Euro versorgt

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

04. März 2015

Die Evang.-Luth. Kirche in Bayern hat den vertriebenen Christen aus den Dörfern des syrischen Khabour-Tals Soforthilfe im Wert von 200.000 Euro zugesagt. Vor wenigen Tagen wurden etwa 1.200 Familien durch Angriffe der Terrormilizen des „Islamischen Staates“ aus ihren Dörfern vertrieben. Sie kamen größtenteils in kirchlichen Gebäuden der nahe gelegenen Stadt Hasake und der Provinzhauptstadt Kamishly unter. Bei den Gefechten wurden zudem etwa 370 Personen entführt. Ihr Schicksal ist bislang ungewiss. Die Hilfe erfolgt über den kurdischen Nordirak über die derzeit offene Grenze zu Syrien. Vor Ort in den Flüchtlingsunterkünften werden Nahrung, Decken, Matratzen, Kleidung und Hygieneartikel von den örtlichen Kirchen verteilt.

Oberkirchenrat Michael Martin, zuständiger Abteilungsleiter im Landeskirchenamt, verwies auf die besondere Bedeutung der 35 Khabour-Dörfer für die Christen Syriens. Sie seien entstanden nach der Flucht der Christen infolge der Massaker 1915 im Gebiet der heutigen Türkei. Es sei tragisch, dass sich 100 Jahre nach der Flucht vor dem bis dahin schlimmsten Genozid der neueren Geschichte Christen wieder vor barbarischer Verfolgung in Sicherheit bringen müssten. Martin rief die Bundesregierung dazu auf, zum Schutz der verfolgten Christen beizutragen. Es müsse auch über ein neues Aufnahmekontinent für Flüchtlinge nachgedacht werden.

Die bayerische Landeskirche setzt sich seit gut 20 Jahren für Christen im Irak und anderen Ländern des Nahen Ostens ein.

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