„Christsein unter großen Herausforderungen“

Kirchenpräsident Liebig zu Gast in Äthiopien und Südafrika – zweisprachige Kinderbibel wird am Palmsonntag vorgestellt

Evangelische Landeskirche Anhalts

17. Februar 2015

Der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig hat sich nach einem Besuch in Äthiopien beeindruckt von der Arbeit der Christen in der dortigen Partnerkirche „Mekane Yesus“ gezeigt. Die mit Anhalt verbundene Kirchenregion der „Western-Wollega-Bethel-Synode“ mit dem Zentrum Dembi Dollo befindet sich im äußersten Westen Äthiopiens. „Hier haben sich auf einer Fläche, die nur doppelt so groß ist wie einer unserer Landkreise, in den vergangenen Jahren 120.000 muslimische Flüchtlinge aus dem Südsudan niedergelassen.“ Sie zu unterstützen und mit ihnen zusammenzuleben sei eine große Herausforderung für die christlichen Gemeinden.

Im Verlauf seiner zehntägigen Reise nach Afrika kam Liebig auch mit leitenden Vertretern der über fünf Millionen Mitglieder zählenden Mekane-Yesus-Kirche in Addis Abeba zusammen. Gemeinsam mit ihm reiste unter anderem Roland Herpich, Direktor des Berliner Missionswerkes, das von der Evangelischen Landeskirche Anhalts mitgetragen wird. „Die Situation der Christen in Äthiopien ist natürlich in vielen Bereichen ganz anders als bei uns, doch die Herausforderung, sich in einem Umfeld behaupten zu müssen, das die christliche Religion anfragt, vereint uns.“

Die Partnerschaft zwischen der anhaltischen Landeskirche und der 400.000 Mitglieder zählenden „Western-Wollega-Bethel-Synode“ besteht seit 2005 und ist in den vergangenen Jahren immer intensiver geworden. Höhepunkt ist eine zweisprachige Kinderbibel in Deutsch und der äthiopischen Landessprache Oromisch mit Zeichnungen von Kindern aus Anhalt und Äthiopien. Sie wird am Palmsonntag, 29. März, in einem Gottesdienst in der Wörlitzer Petrikirche (Beginn: 14.00 Uhr) offiziell übergeben. Zu diesem Anlass werden auch drei Lehrer einer Schule aus Dembi Dollo anwesend sein.
http://www.landeskirche-anhalts.de/kinderbibel

Eine Gemeindepartnerschaft nach Äthiopien pflegt die Hoffnungsgemeinde Zieko bei Coswig. Sie unterstützt unter anderem die junge Theologiestudentin Workinesh Nagassa, die ohne diese Hilfe ihr Studium nicht finanzieren könnte. Bei seinem Besuch übergab Kirchenpräsident Liebig der Theologin einen Laptop für ihre zukünftige Arbeit als Pfarrerin.  

Im zweiten Teil seiner Reise war Liebig zu Gast im südafrikanischen Kapstadt. Er hielt dort einen Gottesdienst in der Kirche St. Martini, die zur ältesten lutherischen Gemeinde auf dem afrikanischen Kontinent gehört. Die Frau des früheren dortigen Gemeindepfarrers stammt aus Raguhn. Weiterhin besuchte der Kirchenpräsident das diakonische Zentrum iThemba Labantu, das seit 30 Jahren unter anderem aidskranke Menschen versorgt, aber auch Möglichkeiten zur Berufsausbildung, eine Suppenküche und musikalische Arbeit bietet. Das Zentrum finanziert sich weitgehend aus Spenden.

Dessau-Roßlau, 16. Februar 2015

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