Kirchen verleihen Preise im Wettbewerb "Christentum und Kultur"

Baden-Württembergische Schülerinnen und Schüler werden für Kinofilme und Seminararbeiten ausgezeichnet

Evangelische Landeskirche in Baden

15. Januar 2015

Stuttgart/Karlsruhe. Mit Filmen und Seminararbeiten, etwa zu Inklusion oder Vorurteilen zwischen Christen und Muslimen, haben sich Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb „Christentum und Kultur“ beteiligt. Der Wettbewerb wird jährlich von den Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden sowie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Erzdiözese Freiburg ausgelobt. In ihrem Namen verlieh am heutigen Donnerstag, 15. Januar, der Landesbischof der württembergischen Landeskirche, Frank Otfried July, die Preise in Stuttgart. Insgesamt acht Schülerinnen und Schüler erhielten Hauptpreise, acht weitere Arbeiten wurden mit einem Buchpreis belohnt.

July verwies in seiner Ansprache darauf, wie sehr gerade in diesen Tagen über Glaube, Gesellschaft und Kultur nachgedacht würde: „Die Attentate in Paris und vergleichbare Anschläge auf die Freiheit, den Frieden und das Leben von Menschen anderswo zeigen, dass eine Kultur der Toleranz, des Gesprächs, der kritischen Diskussion – oder in christlicher Sprache: der Nächstenliebe – überlebensnotwendig ist.“ Den in der badischen Landeskirche für Bildung verantwortlichen Oberkirchenrat Christoph Schneider-Harpprecht „fasziniert an diesem Wettbewerb, dass die Schülerinnen und Schüler sehr unterschiedliche und ganz persönliche Zugänge zum Erbe des Christentums finden. Dabei sind sie oft sehr kreativ. Weltoffenheit, Toleranz und Bereitschaft zur Begegnung sind deutlich zu spüren“.

Mit dem ersten Preis in Höhe von 1.000 Euro wurde Sophie Raible vom Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium Mannheim für ihr Bilderbuch „Die Hexe, die nicht fliegen konnte“ ausgezeichnet. Dabei beschäftigte sich die Schülerin mit dem Thema schulischer Inklusion. „Auf der Grundlage von einschlägiger Fachliteratur, persönlichen Erfahrungen und Gesprächen mit dem Schulleiter einer Sonderschule erarbeitete sie sich einen eigenen Standpunkt, reflektierte ihn vor dem Hintergrund christlicher Anthropologie und setzte ihn in einer künstlerischen Arbeit überzeugend um“, würdigte Oberstudiendirektorin und Jurymitglied Petra Wagner das Werk.

Der zweite Preis mit 500 Euro wurde in diesem Jahr zweimal vergeben. Matthias Christoph Henn vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Gundelfingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) setzte sich in seiner Arbeit „Eine ‚christliche‘ Bank – Widerspruch in sich oder Modell weltorientierten Wirtschaftens?“ mit einem wirtschaftsethischen Thema auseinander. „Neben sehr grundlegenden Erörterungen zu den Themen Privatbesitz und Gemeinwohl wurden auch die Funktionen des Kreditwesens und dessen Bewertung aus christlicher Sicht dargestellt“, so Wagner. Der Schüler habe damit eine Arbeit vorgelegt, die ökonomische und theologische Sachverhalte und Einsichten angemessen darstellt und zielorientiert aufeinander bezieht.

Außerdem mit dem zweiten Platz belohnt wurden Lara-Sophie Kadmon und Vivien Betz vom Englischen Institut Heidelberg für ihren einstündigen Spielfilm „‘Saving Angel‘ – Melinda findet den Weg zu Gott“. Der Film zeige, wie sich Lebenseinstellungen und der Umgang mit ernsten Lebenssituationen vor dem Hintergrund des christlichen Glaubens verändern können. Sowohl im Film als auch in den schriftlichen Ausarbeitungen befassten sich die Schülerinnen mit dem Prozess des Sterbens.

Den dritten Platz mit 200 Euro Preisgeld teilen sich insgesamt drei Parteien. Marius Richter von der Gewerblichen Schule Backnang (Rems-Murr-Kreis) und Kathrin Buchmann von der Anna-Haag-Schule Backnang wurden für ihren Film „Zölibat – Vorbild oder Auslaufmodell?“ ausgezeichnet. Raphael Mielke vom Bunsen-Gymnasium Heidelberg erhielt den Preis für seine Arbeit „Frühkindliche Erziehung in kirchlicher Trägerschaft – Theorie und Praxis“. Ebenso den dritten Platz belegte Julia Benker vom Ludwig-Uhland-Gymnasium Kirchheim unter Teck (Landkreis Esslingen) mit ihrer Ausarbeitung „Gloria in excelsis deo oder Jesus Christ Superstar? Überlegungen zum Gottesbild in der Musik früher und heute“.

Buchpreise gingen an: Christopher Bischof vom Karl-von-Frisch-Gymnasium Dußlingen (Landkreis Tübingen), Nicole Rüttgers von den St. Ursula Schulen Freiburg, Jutta Wehlan und Svea Berberich vom Evangelischen Heidehof- Gymnasium Stuttgart, Katrin Jörger von der Heimschule Lender Sasbach (Ortenaukreis), Andrea Bleil sowie Mike Lebzelter von der Maria-von-Linden-Schule Heidenheim, Silvia und Katharina von Zedtwitz vom Berthold-Gymnasium Freiburg und Hannah Weiwadel vom Quenstedt-Gymnasium Mössingen (Landkreis Tübingen). Nicole Rüttgers, beispielsweise, hatte Jugendliche muslimischen Glaubens befragt und sich in ihrer Seminararbeit Vorurteilen zwischen Muslimen und Christen gewidmet und der Frage, wie diese Vorurteile entstehen und sich verändern können.

Bereits zum zwölften Mal waren Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg dazu aufgerufen, Arbeiten zum Thema „Christentum und Kultur“ einzureichen. Insgesamt nahmen in diesem Wettbewerbsjahr 94 Schülerinnen und Schüler mit 73 Arbeiten teil. Der Wettbewerb wird von den beiden Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden sowie dem Bistum Rottenburg-Stuttgart und der Erzdiözese Freiburg jedes Jahr ausgeschrieben - zum ersten Mal im Schuljahr 2003/2004. Der Wettbewerb soll Schülerinnen und Schüler der Oberstufe an allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien im Land dazu anregen, sich mit dem Zusammenhang von Religion und Kultur in der Gesellschaft zu beschäftigen, Interesse an religiösen und interreligiösen Fragestellungen wecken.

Bilder der Preisverleihung finden Sie am Donnerstag, 15. Januar, ab ca. 13 Uhr unter www.elk-wue.de/aktuell/bildmaterial/Preis-Christentum-und-Kultur

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie unter
www.wettbewerb-christentum-und-kultur.de

15. Januar 2015

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