Abschluss eines Mentoring-Programms der EKM

Erstmals ließen sich Männer für Führungsrollen vorbereiten

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

16. Januar 2015

Am kommenden Dienstag (20. Januar, Felicitas-von-Selmenitz-Haus, 10-16 Uhr) findet in Halle/Saale die Abschlussveranstaltung eines Mentoring-Programms der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) statt. Mit dem Programm sollten Frauen und erstmals auch Männer gezielt auf die Übernahme von mehr Leitungsverantwortung vorbereitet werden. Zehn Tandems haben dazu ein Jahr miteinander gearbeitet. Laut Beschluss der Landessynode soll das Mentoring-Programm kontinuierlich fortgesetzt werden.

Christa-Maria Schaller, Gleichstellungsbeauftragte der EKM, hat das Programm begleitet. "Ein gut funktionierendes Unternehmen braucht eine bunte Vielfalt von Leitungspersönlichkeiten - Frauen und Männer, Jüngere und Ältere. Mentoring-Projekte fördern Menschen, sich auf Leitungstätigkeiten vorzubereiten, die in diesem Spektrum fehlen. Der Beschluss der Landessynode zeigt, dass das Mentoring als wertvolle Personalentwicklungsmöglichkeit geschätzt wird", betont sie.

Die Gleichstellungsbeauftragte hält die Entscheidung für richtig, das Programm für Frauen und Männer in gleicher Weise anzubieten, "das hat neue Impulse gegeben". Sie sieht auch für die Mentoren Vorzüge: "Sie geben nicht nur, sondern können in den Gesprächen ihre eigene Berufsrolle intensiv reflektieren". Eine Herausforderung der Personalverantwortlichen im Landeskirchenamt und in den Kirchenkreisen sieht sie nun darin, "die geschulten Mitarbeitenden auf dem begonnenen Wege weiter zu begleiten".

Die Mentee waren drei Gemeindepädagoginnen, ein Gemeindepädagoge, drei Pfarrerinnen und drei Pfarrer. Ein Mentee wurde bereits zum Superintendenten gewählt, eine Mentee befindet sich im Bewerbungsprozess auf eine Leitungsstelle. Zu den Mentoren gehörten ein Propst, zwei Superintendentinnen, zwei Superintendenten, ein Superintendent i. R., zwei Frauen in der Leitung von Werken der Kirche sowie ein Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin aus dem Landeskirchenamt. Kirchenvertreter aus Mitteldeutschland nehmen seit 2002 an Mentoring-Programmen teil, häufig erhielten sie anschließend Leitungsverantwortung. Ein Alumnentreffen ist für 2016 geplant.

Auf dem Programm der Abschlussveranstaltung steht unter anderem ein Impulsreferat zum Thema "Wie lebe ich mit dem Verkündigungsberuf?" Außerdem geht es um die Beratung des weiteren Weges der Mentee und die Reflexion des gemeinsamen Weges. Nach dem Abschied der Tandems wird ein Abendmahlsgottesdienst mit Landesbischöfin Ilse Junkermann gefeiert (15 Uhr).

Das aktuelle Geschlechterverhältnis bei den Ordinierten in der EKM: Die Landeskirche wird durch eine Landesbischöfin repräsentiert und durch eine Präsidentin geleitet, es gibt eine Pröpstin und vier Pröpste sowie einen reformierten Senior, 8 Superintendentinnen und 27 Superintendenten, 361 Pfarrerinnen und Ordinierte Gemeindepädagoginnen sowie 603 Pfarrer und Ordinierte Gemeindepädagogen. Im aktuellen Ordinationsjahrgang sind neun Frauen und acht Männer vertreten.

Hintergrund:
Mentoring dient der längerfristigen Personalentwicklung. Erprobte Leitungskräfte (Mentorin beziehungsweise Mentor) geben ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen weiter.
Mentees werden im Blick auf die berufliche Weiterentwicklung gezielt beraten und unterstützt - sie erleben praktisches Führungsverhalten, erweitern ihr Netzwerk und erhalten vertiefte Einblicke in die jeweiligen Arbeitsbereiche der Mentoren. Bei monatlichen Treffen wird die Arbeit der Mentee besprochen sowie ein spezielles Projekt vorbereitet und begleitet. Ergänzend treffen sich alle Mentoren und Mentee (Tandems) dreimal im Jahr zu Seminaren, um inhaltlich zu arbeiten und ihre Erfahrungen auszutauschen.

16. Januar 2015

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