Landesbischof kritisiert ungerechte Verteilung des Reichtums weltweit

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

19. November 2014

Der Ratsvorsitzende der EKD und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat heute in seiner Predigt zum Buß- und Bettag die Möglichkeit der Buße als etwas „Wunderbares“ bezeichnet. „Buße schafft die Voraussetzung für Vergebung und deswegen öffnet sie die Tür in die Freiheit. Der Neuanfang wird möglich. Im persönlichen Leben und in der großen Politik“, sagte Bedford-Strohm in seiner Predigt in der Münchner St. Matthäuskirche.

Gleichzeitig rief der Landesbischof auf zur öffentlichen Buße über die ungleiche Verteilung des Reichtums weltweit. Die 85 reichsten Menschen auf der Welt besäßen ebenso viel Vermögen wie die 3,5 Milliarden ärmsten Menschen. Als eine „traurige Realität“ bezeichnete es der Landesbischof, „dass jeden Tag viele tausend Menschen sterben, weil sie nicht die Nahrung und Medizin haben, die sie brauchen“.
Die stark angewachsene Zahl der Flüchtlinge nach Europa sei eine Konsequenz dieser weltweiten Ungerechtigkeit, betonte Bedford-Strohm. „Es kommen Menschen, die zu Hause so viel Not erfahren, dass es ihre einzige Hoffnung ist, auf überfüllten Booten übers Mittelmeer ihren Weg nach Europa zu suchen. Sie haben nichts zu verlieren. Weil sie in ihren Ländern keine Zukunft haben.“

Menschen in armen Ländern bräuchten geschützte Märkte, um dort ihre eigenen Produkte verkaufen zu können.  Bedford-Strohm kritisierte in diesem Zusammenhang die reichen Länder, die Handelspolitik „noch immer als Instrument der eigenen wirtschaftlichen Interessen“ verstünden.

Zwar habe niemand einen „Bauplan für eine Weltwirtschaft, in der alle in Würde leben können“, so der Landesbischof, allerdings könne der Buß- und Bettag dazu anregen, den „jetzigen Zustand nie und nimmer hinzunehmen“ und künftig alle Energien darauf zu richten, „dass nicht nur wir, sondern alle Menschen leben können“.
 
„Da kommt noch was“ ist das diesjährige Motto einer Aktion zum Buß- und Bettag, den die Evangelisch-Lutherische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern gemeinsam durchführen.

Mehr zur Aktion unter:
www.busstag.de

19. November 2011