Empfang für orthodoxe Geistliche

Bischof Magaard: In Zeiten politischer Spannungen Vertrauen aufbauen

Nordkirche

09. Oktober 2014

Hamburg (ce). In Zeiten politischer Spannungen hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) mit einem Empfang für die orthodoxen Geistlichen in Norddeutschland für Versöhnung und Frieden geworben. Auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es mehr als 40 orthodoxe Kirchen, die in der Regel durch Zuwanderung aus Ost- und Südosteuropa entstanden und heute die drittgrößte Kirchenfamilie auch hier sind. „Unser Ziel ist es Vertrauen aufzubauen und Beziehungen zu stärken. Das ist besonders in Zeiten wichtig, in denen das politische Klima zwischen Ost- und Westeuropa von politischen Spannungen geprägt ist“, betonte Bischof Gothard Magaard in seinem Grußwort am Mittwoch (8.10.) in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi.

Das Spektrum der orthodoxen Kirchen reicht von Afrika über Europa bis Asien: Auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es Äthiopisch-Orthodoxe Christen, sie bilden die kleinste Glaubensgemeinschaft mit nur rund 300 bis 400 Gemeindemitgliedern. Vor allem durch Arbeitsmigration wachsende Gemeinden sind zum Beispiel die Rumänisch- und die Bulgarisch-Orthodoxen Gemeinden. Eine der traditionell größten Kirchen ist die Russisch-Orthodoxe mit mehreren zehntausend Mitgliedern. Außerdem gibt es orientalisch-orthodoxe Kirchen, zu ihnen gehören viele syrisch-orthodoxe Christen, Kopten und Armenier, die zurzeit besonders von den gewalttätigen Unruhen im Mittleren Osten betroffen sind.

Die meisten Gemeinden gibt es in Hamburg, aber auch in Lübeck, Schwerin, Flensburg und Kiel. „Orthodoxe Christinnen und Christen unterschiedlicher Herkunft leben in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Doch oft wissen wir zu wenig voneinander. Nachbarschaft will gestaltet werden“, sagte Bischof Magaard weiter.

„Wir sehen auch in der Tagespolitik, dass eine kulturelle Grenze durch Europa verläuft – auch entlang der orthodoxen und nicht-orthodoxen Kirchen. Gerade deswegen müssen wir mit der Fremdheit der jeweils anderen umgehen lernen. Unser Verhältnis zur Orthodoxen Kirche ist auch ein Stück europäische Versöhnungsarbeit“, erläuterte die Ökumene-Beauftragte der Nordkirche, Martina Severin-Kaiser.. Der Empfang findet bereits zum sechsten Mal jeweils im Herbst statt, er erinnert an den Kirchenvater Chrysostemos.

09. Oktober 2014

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