Landesbischof July sagt Juden Beistand gegen Antisemitismus zu

Gratulationsschreiben zum jüdischen Neujahrsfest betont die Verbundenheit der Christen mit dem jüdischen Volk

Evangelische Landeskirche in Württemberg

24. September 2014

Stuttgart. „Es bleibt dabei: Die württembergische Landeskirche steht an Ihrer Seite. Das bedeutet auch, dass wir mit Ihnen zusammen jede Form von Antisemitismus abwehren werden.“ Mit diesen Worten gratuliert der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana, das am 25. und 26. September gefeiert wird. „Der jüdische Glaube, die jüdische Kultur und die Menschen, die sie pflegen und leben, sind Teil unserer Heimat und unserer Gesellschaft“, heißt es in dem Schreiben Julys an Landesrabbiner Netanel Wurmser sowie an den Vorstand und die Repräsentanz der IRGW.
 
July erinnert darin an die „empörenden Ausbrüche von Judenhass quer durch Europa“ im zurückliegenden Sommer und an den Antisemitismusbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2011. Er habe bereits diesen Bericht als Mahnung an die Kirchen verstanden, sich „dem Problem des Antisemitismus in unserer Mitte verstärkt zuzuwenden“. Der württembergische Landesbischof sichert zu, die Gemeinden aufzurufen, verstärkt die Begegnung mit Menschen jüdischen Glaubens zu suchen, sich vertieft mit den Beschlüssen der Landessynode zur „Verbundenheit mit dem jüdischen Volk“ zu befassen und diese in allen Bereichen kirchlicher Arbeit umzusetzen. „Die evangelische Kirche hat über Jahrhunderte hinweg weithin vergessen und verdrängt, dass das Christentum seine Wurzeln in Israel hat“, heißt es in diesen Beschlüssen. In der langen Geschichte der Judenverfolgung und der Schoah habe die Kirche versagt und Schuld auf sich geladen. Sie wolle um ihrer Identität willen lernen, auf das Judentum zu hören, und sich allen Formen des Antisemitismus entgegenstellen.

Stuttgart, 24. September 2014

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