Landesbischof Meister gratuliert zum jüdischen Neujahrsfest

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers

22. September 2014

Landesbischof Ralf Meister wünscht im Namen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers den jüdischen Gemeinden und allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern ein gutes und friedliches Jahr 5775!

„Mit Erschrecken habe ich wahrgenommen, in welchem Ausmaß offene antisemitische Pöbeleien und Angriffe in den vergangenen Monaten zugenommen haben“, so Meister. „Mit tiefer Überzeugung habe ich deshalb an der Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin teilgenommen. ‚Antisemitismus ist eine Sünde gegen Gott und Mensch’ – diese Einsicht formulierte 1948 der ökumenische Rat der Kirchen. Sie ist der Grundstein einer erneuerten christlichen Theologie und unseres Glaubens nach der Schoa. Als Bischof einer lutherischen Kirche sehe ich eine besondere Verpflichtung, dass wir uns mit dem judenfeindlichen Erbe unserer Tradition auseinandersetzen. Dies geschieht auf wissenschaftlicher Ebene z.B. durch die Publikationen von Professor Thomas Kaufmann an der Universität Göttingen und durch eine Tagung, die wir für den Herbst 2016 mit der Evangelischen Akademie Loccum planen. Zugleich haben Kirchengemeinden die Möglichkeit sich im Rahmen der Ausstellung Martin Luther und die Juden, initiiert durch die Nordkirche, mit diesem dunklen Kapitel unserer Geschichte auseinanderzusetzen.“ Meister weist in seinem Gruß zu Rosch Haschana auch auf die Verfassungsänderung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers vom November 2013 hin, die die Verbundenheit mit dem jüdischen Volk betont. „Diese Sätze enthalten eine Selbstverpflichtung für uns und für die kommenden Generationen: Judenfeindschaft jeglicher Art zu widerstehen, sei sie religiös oder politisch motiviert“, sagt der hannoversche Landesbischof.

Hannover, 22. September 2014

www.Landeskirche-Hannovers.de