Tacheles: Sterbehilfe und die Medizin

Dürfen Ärzte töten?

Andere

16. September 2014

Viele unheilbar Kranke sind entschlossen, ihr Leben vorzeitig zu beenden. In Kürze berät der Bundestag über eine Neuregelung der Sterbehilfe. Darf man über sein eigenes Leben verfügen? Laut einer repräsentativen Tacheles-Umfrage meinen 65 Prozent der Deutschen Ärzte sollten Schwerstkranken den Todeswunsch erfüllen, wenn diese nicht mehr leben wollen. Gibt es ein Recht auf einen selbstbestimmten Tod? Und dürfen ihn auch Ärzte bringen? Darüber diskutiert Pastor Jan Dieckmann am 18. September mit Gästen in Hannover.

„Der Arzt soll heilen und niemals töten“, sagt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm. Er warnt: „Eine Gesellschaft, die das Tötungstabu lockert, wird sich verändern.“ Die Juristin und langjährige SPD-Politikerin Ingrid Matthäus-Maier entgegnet: „Niemand darf zum Sterben gezwungen werden, aber auch niemand zum Leben.“ Einen Dammbruch befürchtet Klaus Reinhardt, Allgemeinmediziner und Vorsitzender des Hartmannbundes. „In Holland haben alte Menschen große Angst, von Ärzten umgebracht zu werden, weil sich ihr Leben nicht mehr lohne.“ Der Berliner Arzt und Sterbehelfer Uwe-Christian Arnold erwidert, „wer von einem Dammbruch spricht, hat einfach keine Ahnung“.

Die Diskussion beginnt am Donnerstag, 18. September, um 20 Uhr in der hannoverschen Marktkirche. Der Eintritt ist frei. Phoenix strahlt Tacheles voraussichtlich am 28. September, um 24 Uhr und am 5. Oktober, um 13 Uhr aus.

Tacheles wird veranstaltet von der Evangelischen Kirche im NDR und wird gemeinsam getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und der Klosterkammer Hannover.

 www.tacheles.tv und www.facebook.com/tachelestv

16. September 2014