Interkulturelle Woche in Baden: Landeskirche will „Türen noch weiter öffnen“

Syrer hält Festpredigt in Baden-Baden

Evangelische Landeskirche in Baden

11. September 2014

Karlsruhe. „Offene Gesellschaft. Gemeinsamkeiten finden, Unterschiede feiern“ lautet das Motto der Interkulturellen Woche 2014, die vom 21.bis 27. September in ganz Deutschland gefeiert wird. Für den badischen Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh ist dies Anlass, „unsere Türen noch weiter für Menschen unterschiedlicher Sprache und Herkunft zu öffnen“. In Baden-Württemberg hat jeder Vierte einen Migrationshintergrund. Den regionalen Schlusspunkt der Interkulturellen Woche in Baden setzt ein Gottesdienst der internationalen Kirchengemeinden in Baden-Baden mit dem Metropoliten der Antiochenisch-Orthodoxen Kirche. Sie hat ihren Sitz in Damaskus, Syrien.

Die Evangelische Landeskirche in Baden stelle sich nicht nur ideell, sondern „praktisch, menschlich, und anwaltlich an die Seite der Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen zu uns kommen“, betont der badische Landesbischof. Beispiele dafür gebe es viele. Praktische Hilfe und Beratung leisteten in ganz Baden die Kirchengemeinden und die Diakonie. Udo Pursche, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Überlingen, nennt beispielsweise die Sozialarbeit, den Sprachunterricht und die Hausaufgabenbetreuung. In Waldbronn im Nordschwarzwald bereitet sich der Arbeitskreis „Willkommen für Fremde“ auf die Begleitung von Asylbewerbern vor. Die Kirchengemeinde Merzhausen bei Freiburg hat ihr derzeit ungenutztes Pfarrhaus vermietet, in dem jetzt zwei Flüchtlingsfamilien und zwei Einzelpersonen untergebracht sind. Ehrenamtlich Engagierte der Kirchengemeinde Forchheim unterstützen die Menschen in der Flüchtlingsunterkunft Rheinstetten bei Karlsruhe mit Kleidung, Essen und Sprachunterricht. In der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Mannheim betreuen vor Jahren eingewanderte Iranerinnen und Iraner ihre geflohenen Landsleute, es gibt einen iranischen Chor und einen Bibelkreis. Die Mannheimer Citykirche Konkordien bietet gemeinsam mit der Diakonie, der jüdischen Gemeinde und den Moscheen einen Sonntags-Kuchentreff für Flüchtlinge. „So entstehen Begegnungen, die sehr wichtig sind, damit die Menschen, die hier Zuflucht suchen, sich willkommen fühlen“, betont Annette Stepputat, Landeskirchliche Beauftragte für die Seelsorge an Flüchtlingen, Migranten und Aussiedlern.

Was weniger bekannt ist: Zwei Drittel aller Einwanderer nach Baden-Württemberg sind Christen. „Viele, gerade aus Afrika und Asien, kommen aus Kirchengemeinden mit evangelischer und reformatorischer Prägung, auch die zweite und dritte Generation bleibt dem Glauben fest verbunden“, erläutert Benjamin Simon, Landeskirchlicher Beauftragter für Mission und Ökumene. Seit 2008 haben sich auf Initiative der Landeskirche internationale Kirchen in Baden vernetzt. Zurzeit sind knapp 40 internationale Gemeinden aus aller Welt in diesem Internationalen Konvent Christlichen Gemeinden in Baden (IKCG) vertreten. Rund 20 von ihnen werden am Ökumenisch-Interkulturellen Gottesdienst am 28. September um 10 Uhr in der Stadtkirche Baden-Baden mitwirken. Die Festpredigt wird der  syrische Bischof Isaak Barakat, halten. Er ist der für Mitteleuropa zuständige Metropolit der Antiochenisch-Orthodoxen Kirche in Damaskus. Die Kollekte soll, so Benjamin Simon, für die Arbeit der Kirche in Syrien bestimmt sein.

Informationen zu regionalen Veranstaltungen der Interkulturellen Woche 2014 finden sich auf www.ekiba.de/migration unter „Interkulturelle Kompetenz“. Informationen zu den internationalen Kirchengemeinden in Baden unter www.ikcg.de.

Terminhinweis:
Pressegespräch mit Bischof Isaak Barakat, Metropolit der Antiochenisch-Orthodoxen Kirche mit deutschem Sitz in Köln und Berlin, und Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh am Montag, 29. September 2014, vormittags im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe. Der genaue Beginn wird Ihnen noch mitgeteilt.

Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe
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