Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) rufen zu Teilnahme an Kundgebung gegen Antisemitismus auf

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09. September 2014

Am 14. September veranstaltet der Zentralrat der Juden in Deutschland am Brandenburger Tor in Berlin eine Kundgebung gegen Antisemitismus [1]. Unter dem Motto „Steh auf! Nie wieder Judenhass!“ soll mit der Veranstaltung ein deutliches Zeichen gegen die antisemitischen Ausschreitungen und Vorfälle der vergangenen Wochen gesetzt werden. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und die BAG K+R rufen ihre Mitglieder, die Angehörigen der Kirchengemeinden und alle Menschen, die sich Antisemitismus entgegenstellen wollen, zur Teilnahme an der Kundgebung auf.

„Mit Erschrecken und Sorge haben wir in den letzten Wochen die zunehmenden Vorfälle von offenem Judenhass wahrgenommen. Um ein deutliches und notwendiges Zeichen gegen jegliche Form von Judenhass  zu setzen, rufen wir zu dieser Kundgebung auf und wollen mit einer sichtbaren Gruppe vor Ort ein deutliches politisches und gesellschaftliches Zeichen setzen“, erklärt Jutta Weduwen, Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Als Redner_innen  werden Angela Merkel, Nikolaus Schneider (EKD- Ratsvorsitzender), Kardinal Marx (Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz) und Ronald S. Lauder (Präsident des World Jewish Congress), erwartet. Die Geschäftsführerin der BAG K+R, Grit Hanneforth, begrüßte, dass ranghohe Vertreter der Kirchen bei der Kundgebung sprechen werden und forderte dazu auf, in den Gemeinden das Engagement gegen Antisemitismus zu verstärken.

Hanneforth erklärte dazu: „Jegliche antisemitische Position ist mit dem christlichen Bekenntnis unvereinbar.“ Das ergebe sich aus den Grundlagen des christlichen Glaubens. Christinnen und Christen seien dazu verpflichtet, sich an die Seite von Jüdinnen und Juden zu stellen und jegliche Form von Antisemitismus in aller Deutlichkeit zu verurteilen. Dies gelte auch dann, wenn sich Antisemitismus als „Israelkritik“ tarne. „Nicht jede Kritik am israelischen Staat oder seiner Regierung ist antisemitisch, doch die Grenze wird überschritten, wenn auf den Staat Israel Doppelstandards angewandt werden, wenn Israel dämonisiert oder gar das Existenzrecht des israelischen Staates in Frage gestellt wird.“

Die antisemitischen Sprechchöre auf zahlreichen Demonstrationen anlässlich des letzten Gaza-Krieges sowie die zunehmenden Übergriffe auf Jüdinnen und Juden sind schockierend und nicht hinnehmbar. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und die BAG K+R fordern deutliche Reaktionen aus Gesellschaft und Politik.

Es dürfe aber nicht nur beim Reden bleiben. Der Bekämpfung von Antisemitismus muss ein hoher Stellenwert eingeräumt werden und der "Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und darauf bezogene Intoleranz“ gehört konsequent umgesetzt.

Für Rückfragen: Grit Hanneforth, Geschäftsführerin der BAG K+R: 0173 862 7662 oder Friederike Schmidt, Sprecherin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste: 030 28395-203.

09. September 2014

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
www.asf-ev.de