Thüringer Gehörlosen-Gemeinde-Tag in Saalfeld
Kulturprogramm in Gebärdensprache
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
19. August 2014
Am kommenden Samstag (23. August) wird in Saalfeld zum Thüringer Gehörlosen-Gemeinde-Tag der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) eingeladen. Das Treffen findet jährlich an verschiedenen Orten statt. Ziel ist es, dass die gehörlosen Gemeindeglieder, die sich gewöhnlich als kleine Minderheit wahrnehmen, eine größere Gemeinschaft erleben und die gastgebende Gehörlosen-Gemeinde kennenlernen. Außerdem sollen die Kirchenkreise auf ihre stillen Teilhaber aufmerksam werden, die sonst im kirchlichen Leben kaum vorkommen.
Das Treffen beginnt um 10 Uhr im Gemeindehaus in der Hüttenstraße in Saalfeld. Nach einem Gottesdienst mit dem Seelsorger Markus Tschirschnitz und dem Mittagessen gibt es verschiedene Programm-Angebote. Das Treffen endet nach dem Kaffeetrinken im Gemeindehaus gegen 16 Uhr mit einem Kulturprogramm in Gebärdensprache und dem Reisesegen.
Das Motto "besser gemeinsam als einsam" bezieht sich auf die Jahreslosung und wird durch Puzzle-Teile symbolisch gestaltet. "Aus unzähligen Teilen entsteht ein wunderbares Ganzes. Doch wenn nur ein Teil fehlt, ist das sofort zu sehen. Auch die Kirche ist aus vielen Teilen aufgebaut - das Haus ebenso wie die Gemeinde, die sich darin trifft. Jede und jeder zählt", erklärt Andreas Konrath, Landespfarrer für Gehörlosenseelsorge im Südbereich der EKM. Er findet das jährliche Treffen sehr wichtig. "Glauben sucht Gemeinschaft. Das ist bei den Nutzern der Gebärdensprache nicht anders, aber weitaus schwerer. Der Gemeindetag lädt Betroffene ebenso wie Neugierige ein, die kommunikative Isolation zu durchbrechen und Gemeinschaft im Glauben zu suchen, die verbindet und trägt", so Konrath.
Hintergrund:
Gehörlose Gemeindeglieder werden in Thüringen nicht erfasst, sind aber in jedem Kirchenkreis anzutreffen. Obwohl ihre visuelle Kommunikationsform gesetzlich anerkannt ist, stoßen sie häufig auf Barrieren.
19. August 2014
