Aktion der Thüringer Sonntagsallianz vor Landtagswahl

Kandidaten sollen sich für Schutz des freien Sonntags einsetzen

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

16. Juli 2014

Die Thüringer Sonntagsallianz ruft die Thüringer Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl am 14. September 2014 dazu auf, sich klar zum Schutz des freien Sonntags zu positionieren. Dazu wurde an alle Kandidierenden ein "Sonntagskontrakt" verschickt: Mit ihrer Unterschrift unter den Kontrakt sollen sie sich zum Einsatz für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags und die Förderung einer familienfreundlichen Sonntagskultur verpflichten. Dies beinhaltet die Reduzierung der Sonn- und Feiertagsarbeit in Produktions- und Dienstleistungsunternehmen ebenso wie die Begrenzung der Möglichkeiten zur Sonntagsöffnung im Handel. Solche Sonntagskontrakte haben seit 2013 bundesweit bereits hunderte Kandidatinnen und Kandidaten für Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen unterzeichnet.

Der Vize des DGB Hessen-Thüringen, Sandro Witt, erklärt zu dem Vorhaben der Allianz: "Auf Sonn- und Feiertage ausgedehnte Arbeitszeiten schaden Gesundheit, Privatleben, Gesellschaft und Unternehmen gleichermaßen. Die Zunahme der Arbeit an Wochenenden ist nicht zu akzeptieren. Sonntage müssen wieder zum gemeinsamen wöchentlichen Ruhetag werden. Wir wollen die künftigen Landtagsabgeordneten in die Pflicht nehmen, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten dahingehend zu verbessern."

Hintergrund:
Im Jahr 2012 mussten 248.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (26 Prozent) und damit mehr als ein Viertel der Thüringer Beschäftigten gelegentlich, regelmäßig oder ständig an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Seit dem Jahr 2000 wurde die Sonn- und Feiertagsarbeit in Thüringen um 36 Prozent ausgeweitet.

Die Thüringer Sonntagsallianz:
Die "Thüringer Allianz für den freien Sonntag" (Sonntagsallianz) wurde am 3. Dezember 2012 in Erfurt gegründet. Die Initiative verfolgt das Ziel, den konsequenten Schutz der arbeitsfreien Sonn- und Feiertage sicher zu stellen. Trotz des Verbots der Arbeit an Sonn- und Feiertagen (Grundgesetz Art. 140) wird das gemeinsame freie Wochenende immer mehr den Interessen der Arbeitgeber geopfert, hieß es zur Gründung. Lange, entgrenzte und flexible Arbeitszeiten insbesondere am Wochenende verursachen gesundheitliche Gefährdungen, beeinträchtigen Familien und Privatleben und behindern gemeinsame Aktivitäten in Vereinen, Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, so die Kritik. Zu den Mitgliedern zählen der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, die IG Metall, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

16. Juli 2014

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