Neuer Abschnitt für Pilgerweg wird eingeweiht - wichtiger Lückenschluss

Eröffnung mit Freiluftgottesdienst am Pfingstmontag

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

04. Juni 2014

Am Pfingstmontag (9. Juni, 14 Uhr) wird mit dem traditionellen Freiluftgottesdienst auf der Wiese an der Greiner-Gruft in Limbach (Ortsteil Steinheid der Gemeinde Neuhaus im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) ein neuer Pilgerwegabschnitt eingeweiht. Die AG Mitteldeutsche Pilgerwege und die Region Mitteldeutschland in der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft laden gemeinsam zur Erweiterung des Jakobsweges zwischen Paulinzella und Almerswind ein. Damit erfolgt der Anschluss an den "Weg der starken Frauen Erfurt-Paulinzella" sowie die Verbindung zwischen Thüringen und Franken in Richtung Coburg.

"Mit der Einweihung erfolgt ein wichtiger Lückenschluss auf dem weiten Weg nach Santiago de Compostela in Spanien, dem Ziel aller Jakobspilger", sagt Dagmar Schlegel, Regionalbeauftragte der Region Mitteldeutschland in der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft. In den letzten zehn Jahren hat das Pilgern auch in der Region Mitteldeutschland einen sehr erfreulichen Aufschwung genommen, resümiert sie. "Pilgern wird zu einer neuen Art gelebten Glaubens und schafft die Verbindung zwischen den verschiedenen Konfessionen und auch zu nicht kirchlich gebundenen Menschen. Hier entsteht eine neue Gemeindeform als 'Kirche unterwegs'", so Dagmar Schlegel. Die Einbeziehung der Menschen vor Ort nennt sie als wichtigen Bestandteil bei der Wiederbelebung alter Wege, auf denen auch Pilger unterwegs waren. Die Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, Kommunen, Tourismusverbänden und Wegewarten im Zuge der Erweiterung hat sie als positiv erlebt.

Nach Limbach sind am 9. Juni zwei Wanderungen von Neuhaus und vom Bleßberg geplant. Außerdem wird von Neuhaus nach Limbach und zurück ein Shuttle eingerichtet. Der Gottesdienst wird durch einen Kirchen- und Posaunenchor mit gestaltet. Pilgerführer zum Weg können im Anschluss erworben werden. Die Versorgung übernimmt der Feuerwehrverein Steinheid. Quartiere können über die Tourismusinformationen Schaumberger Land, Neuhaus am Rennweg und Limbach angefragt werden.

Am Pfingstsamstag (7. Juni) beginnt unterdessen die vierte Etappe des Ökumenischen Samstagspilgerns in Thüringen. Treffpunkt ist um 9 Uhr an der Evangelischen Johanniskirche in Gera, der Abschluss ist nach 18 Kilometern Wegstrecke gegen 16.30 Uhr mit einer Andacht in Kraftsdorf geplant. Das diesjährige Samstagspilgern begann am 1. März in Altenburg, an sieben weiteren Samstagen wird in westlicher Richtung weiter gepilgert, bis am 4. Oktober Weimar als Ziel erreicht ist. Es besteht keine Pflicht, an allen Etappen teilzunehmen. Am 8. November wird der Pilgerjahresabschluss in Heiligenstadt gefeiert.

Hintergrund:
Der Jakobsweg ist einer der bekanntesten Pilgerpfade der Welt und der bedeutendste Pilgerpfad Europas. Er führt auf vielen Routen durch Deutschland. Von hier sind es mehr als 2.000 Kilometer bis zum berühmten Jakobusgrab im spanischen Santiago de Compostela. Historische Altstraßen, wie die Via Regia oder die Via Imperii, werden seit Jahrhunderten als Pilgerwege genutzt und gehören zu den bedeutendsten Jakobswegen in Mittel- und Ostdeutschland. Seit 2003 setzen sich viele Interessierte dafür ein, dass die Wege der Jakobspilger in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder begehbar gemacht werden. Vorreiter war der Verein Ökumenischer Pilgerweg Via regia, der mit Unterstützung durch die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft Aachen und Verantwortliche in Stadt und Land zunächst den Weg von Görlitz nach Vacha mit dem Pilgersymbol - der gelben Muschel auf blauem Grund - ausschilderte, ein Herbergssystem entwickelte und einen Pilgerführer herausgab.

Weitere Informationen im Internet:
www.pilgern-in-mitteldeutschland.de

04. Juni 2014

www.ekmd.de