Gute Integration und steigende Zahlen von Zuwanderern erfordern mehr Haushaltsmittel und Investitionen

Diakonie Deutschland

03. Juni 2014

Die Diakonie ist enttäuscht, das die Bundesregierung die Aufstockung der Haushaltsmittel für die Integration von Flüchtlingen und Eingewanderten nicht deutlich unterstützt. "Rund 400.000 Menschen zog es 2012 für mindestens ein Jahr nach Deutschland. Dass sich so viele Menschen für Deutschland entschieden haben, ist ein Zeichen der Attraktivität Deutschlands in Europa", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.

"Wir können froh sein, dass wir über diesen Weg, die in vielen Bereichen dringend benötigten Arbeitskräfte gewinnen. Der Haushaltsausschuss des Bundestags scheint diese Realität der Zukunftssicherung zu ignorieren und will die Integration bislang nicht zusätzlich fördern."
 
Hintergrund ist, dass im neuen Haushaltsplan der Bundesregierung lediglich 204 Millionen Euro für Integrationskurse eingeplant sind. Das Bundesinnenministerium rechnet selbst aber für 2014 mit 140.000 neuen Teilnehmenden und einem Mehrbedarf von 45,6 Millionen Euro. Für die Migrationsberatung sind bislang 26 Millionen Euro vorgesehen. Es fehlen sieben Millionen Euro und auch zusätzliche Mittel für Projekte. Die Migrationserstberatung ist nach Ansicht der Diakonie das zentrale Instrument, um Eingewanderte zu erreichen und  die Integration vor Ort zu fördern.

"Der Bundesinnenminister und die Koalition stehen im Wort, allen Interessierten den Zugang zum Integrationskurs zu ermöglichen und allen Neuzuwandernden die Gelegenheit zu einem Erstberatungsgespräch zu geben. Eine gute Integrationsförderung nützt der ganzen Gesellschaft und spart Kosten an anderer Stelle", betont Loheide.
 
Viele Teilnehmende der Integrationskurse brauchen anfangs auch sozialpädagogische Begleitung, die von der Migrationsberatung durchgeführt wird.

"Die Fachkräfte sind pädagogisch qualifiziert und begleiten Zugewanderte auch, wenn sie in Deutschland in prekäre Situationen geraten. Zusätzliche Strukturen und Instrumente, wie sie von manchen Ministerien vorgeschlagen wurden, kosten zusätzliches Geld und sind aus Sicht der Diakonie nicht erforderlich", erklärt Loheide.

Mehr Informationen zur Arbeit der Migrationsfachdienste finden Sie unter http://www.diakonie.de/thema-kompakt-migrationsfachdienste-12889.html

Die neue Broschüre "Diakonie in der Einwanderungsgesellschaft stellt die Beratungsangebote der Diakonie vor:
http://www.diakonie.de/media/Broschuere_Migration.pdf

Eine Übersicht über die diakonischen Beratungsstellen für erwachsene Zugewanderte finden Sie unter
http://www.diakonie.de/service-navigator.html?t=&action=map&l=0&e=g233558

Berlin, 3. Juni 2014

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