Friedensgruppen fordern mehr Engagement für Friedenspolitik

Treffen mit Landesbischöfin Ilse Junkermann

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

02. Juni 2014

Friedensgruppen aus dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) haben von Landesbischöfin Ilse Junkermann eine deutlichere Positionierung zu friedensethischen Fragen gefordert. Unter anderem soll sich die Landesbischöfin für die Reformierung des derzeitigen Wirtschaftssystems, die Förderung friedlicher Konfliktlösungen und die Einfüh¬rung einer Friedenssteuer einsetzen.

Die Gruppen sind im Hausener Friedenskreis zusammengeschlossen. Vertreter aus Thüringen und Sachsen-Anhalt trafen sich mit Ilse Junkermann in deren Amtssitz in Magdeburg. Die Bischöfin betonte, dass die Inhalte des konziliaren Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in der Verfassung der EKM verankert sind, und der Einsatz für friedensethische Fragen sehr ernst genommen werde. Sie würdigte das Engagement und die Anliegen der Friedensgruppen.

Die Friedensgruppen sehen in der Rolle der Kirchen in der Nachfolge Jesu den Einsatz für friedensethische Fragen für verpflichtend an. Als Schwerpunkte für Handlungsfelder der EKM nannten sie in dem Gespräch unter anderem die deutschlandweite Diskussion um ein Friedenssteuer-Gesetz, um ähnlich wie bei der Kriegsdienstverweigerung das Zahlen von Steuern für Militärausgaben verweigern zu können. Sie sprachen sich außerdem dafür aus, den Aufruf "Die Zukunft, die wir meinen - Leben statt Zerstörung" der Ökumenischen Versammlung in Mainz in den Kirchengemeinden und kirchlichen Gruppen bekannt zu machen, da hier wich¬tige Impulse christlichen Handelns zu solidarischer Ökonomie enthalten seien.

Ein weiterer Wunsch besteht darin, dass die Landessynode als Parlament der EKM für die kommende Legislaturperiode einen Leitsatz mit politischer Aussage auswählt. Außerdem möchten die Basisgruppen einen Vertreter in die Landessynode entsenden. Bischöfin Junkermann sagte ihre Unterstützung für dieses Anliegen zu.

Zu dem Treffen stellte sich die neu berufene Friedensbeauftragte der EKM vor. Eva Hadem wird als Leiterin des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums der EKM die Nachfolgerin des Friedensbeauftragten Wolfgang Geffe. Außerdem informierten die Friedensgruppen über ihre Arbeit und ihre inhaltlichen Schwerpunkte.

Im Hausener Friedenskreis haben sich im Jahr 2008 die kirchlichen Friedensgruppen aus dem Gebiet der EKM zusammengeschlossen. Sie treffen sich ein- bis zweimal im Jahr, meistens in Hausen bei Arnstadt in Thüringen. Zu den Friedensgruppen gehören aus Sachsen-Anhalt die Bürgerinitiative Offene Heide und der Friedenskreis Halle, aus Thüringen die Initiative "Gewaltlos leben" sowie Vertreter der bundesweiten Initiativen "Internationaler Versöhnungsbund", "Netzwerk Friedenssteuer" und "Akademie Solidarische Ökonomie".

02. Juni 2014

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