Landesbischof ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf

Entscheidungen in Europa sind viel zu wichtig, um sie anderen zu überlassen

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

22. Mai 2014

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf. In einem Beitrag für den Bayerischen Rundfunk, der am Samstag um 17.55 Uhr im Programm Bayern2 ausgestrahlt wird, sagte der Landesbischof, es sei besser, die Partei zu wählen, die „am ehesten den eigenen Vorstellungen“ entgegenkomme, als „sich hinterher zu beschweren, wenn etwas schlecht läuft in Europa“. Die Entscheidungen auf europäischer Ebene seien „viel zu wichtig, um sie anderen zu überlassen“, so der Landesbischof.
 
Konkret nannte Bedford-Strohm vier Bereiche, in denen christliche Ethik über Konfessionsgrenzen hinweg Orientierung gebe:
In Europa müsse es gerecht zugehen. Es sei nicht gut, „dass Einkommen und Vermögen so einseitig verteilt sind“. Es tut der Gemeinschaft nicht gut, wenn „so viele Jugendliche in Europa erfolglos auf Jobsuche“ seien und immer frustrierter würden, betonte der Landesbischof.
 
Weiter müsse Europa zum Vorreiter einer ökologischen Umorientierung der Wirtschaft werden, forderte der Landesbischof. Denn die Erde wäre „schnell am Ende“, wenn „unser europäischer Lebensstil auf alle Menschen übertragen würde“. Die deutliche Reduzierung des CO2 Ausstoßes sei aus seiner Sicht „eine Riesenveränderung, die da fällig ist!“.
 
Auch sollte Europa menschenwürdig mit Flüchtlingen umgehen, so Bedford-Strohm. Die großzügige Aufnahmebereitschaft anderer Länder mache ihn nachdenklich. Im Libanon kämen auf 1000 Einwohner 220 Flüchtlinge. Für Bayern – mit 12 Millionen Einwohnern – rechne das zuständige Ministerium im Jahr mit einem Neuzugang von 21.000 Asylbewerbern.
 
Schließlich sollte in Europa die Ausübung der Religionsfreiheit gefördert werden, betonte der Landesbischof. Der Staat solle religiös neutral sein, aber gewährleisten, dass alle Religionen und Weltanschauungen öffentlich sichtbar werden können – solange sie nicht gegen Menschenrechte verstoßen. Religionen seien wichtig für ein Gemeinwesen, das sich an moralischen Maßstäben orientiert“, so Bedford-Strohm.
 
Landesbischof Bedford-Strohm spricht in der Reihe „Zum Sonntag“. Der Beitrag wird Samstag gesendet im Programm Bayern2 von 17.55-18.00 Uhr und ist als Podcast im Internet nachzuhören unter: www.bayern2.de/religion
 
München, den 22. Mai 2014

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