Kirche ist ein Provisorium

Abenteuerlich und befreiend, beunruhigend und tröstlich - Präses Annette Kurschus auf dem Zukunftsforum für die mittlere Leitungsebene der Evangelischen Kirche in Deutschland

Evangelische Kirche von Westfalen

19. Mai 2014

Der Grund, auf dem die Kirche steht, ist nach menschlicher Logik „schwach und ärgerlich“ – der gekreuzigte und auferstandene Christus. Für Präses Annette Kurschus ist die Kirche folglich „ein törichtes, ein wackliges, ein ärgerliches Gebäude, eine Dauerbaustelle, ein Provisorium“. Um so stärker ist die Hoffnung auf Gottes Zukunft, erklärte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen am Samstag (17.5.) in Bochum.

Auch wenn das Gebäude der Kirche „das Wissen um die eigene Begrenztheit und Vergänglichkeit in und an sich trägt – mickrig muss der Bau deshalb noch lange nicht sein“, sagte Präses Kurschus vor den 800 Teilnehmern des Zukunftsforums für die mittlere Leitungsebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der Bochumer Jahrhunderthalle. Alle Reformprogramme, alle Planung und Arbeit an künftigen Strukturen der Kirche geschähen unter der Voraussetzung, dass die Gewissheit über die richtige Wahl der Mittel allein bei Gott liegt. Das sei „abenteuerlich, beunruhigend und ernüchternd“, aber zugleich auch „befreiend, tröstlich und überraschend“. Annette Kurschus: „Wir werden erlöst aus unseren Kompetenzkorsetten und den Bunkern unserer Gewissheiten. Wir werden getrennt von unseren elenden Halbheiten und all den quälenden Sachzwängen. Was als morsches Gebälk knirschte, kann sich als funkelndes Kleinod erweisen.“

Von Donnerstag bis Samstag, 15. bis 17. Mai 2014, waren ehrenamtlich und hauptamtlich Verantwortliche der mittleren Leitungsebene, also der Kirchenkreise im Bereich der EKD, in Wuppertal und im Ruhrgebiet zusammengekommen. Sie tauschten sich über die Zukunft der evangelischen Kirche angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen aus.

19. Mai 2014

Evangelische Kirche von Westfalen
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