Landesbischof: Aktuelle Politik handelt gegen christlichen Schöpfungsauftrag

Bedford-Strohm diskutiert mit Kardinal Marx und dem Ökumenischen Patriarchen Bartolomaios I.

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

16. Mai 2014

Kritik am Lebensstil in den wohlhabenden Ländern hat der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm heute in München geübt. „Wenn jeder Erdenbürger sich das Recht herausnimmt, unsere Umwelt mit Abgasen zu belasten, wie wir das gegenwärtig tun, werden wir erleben, dass wir in Abgasen ersticken“, warnte der Landesbischof in einem Gespräch mit Kardinal Reinhardt Marx und dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I.  Das Gespräch war Teil eines Symposiums zum Thema Nachhaltigkeit, das aus Anlass des Deutschlandbesuchs des Ökumenischen Patriarchen stattfand.
 
Wenn Christen die Natur als „Schöpfung“ bezeichnen, so der Landesbischof weiter, bekennen sie damit, „dass uns die außermenschliche Natur nicht gehört, sondern dass sie uns nur anvertraut ist, damit wir sie bebauen und bewahren“. Doch er sehe das aktuelle politische Handeln weltweit in einem „klaren Widerspruch“ zu diesem Bekenntnis. „Wir sind weit davon entfernt, mit unseren natürlichen Ressourcen so umzugehen, dass alle Menschen auf dieser Erde und auch zukünftige Generationen in Würde leben können“, so Bedford-Strohm.
 
Darum müsse in der politischen Diskussion das Thema Ökologie mit dem Thema der sozialen Gerechtigkeit verbunden werden. Es sei unstrittig, dass die Wirtschaft und damit der Ressourcenverbrauch der armen Länder steigen müsse, damit dort die Armut überwunden werden könnte. Aber diese zusätzliche Umweltbelastung sei nur zu verkraften, „wenn die reichen Länder noch viel konsequenter als bisher ihre Wirtschaft umstrukturieren, sodass ihr Ressourcenverbrauch deutlich sinkt“.
 
Der Ressourcenverbrauch sei derzeit weltweit sehr ungleich verteilt. Die CO2 Emission betrage in Deutschland pro Kopf und Jahr rund 10t, in Tansania jedoch nur 0,2t. Mit dieser Ungerechtigkeit könnten sich Christen „nie abfinden“, so der Landesbischof.
 
 
München, 16. Mai 2014

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