„Der Klimawandel sorgt für Unfrieden“

Internationale Fachleute beraten in Villigst – Pilgerweg zu UN-Klimaverhandlungen in Paris

Evangelische Kirche von Westfalen

14. Mai 2014

„Der Klimawandel ist zutiefst ungerecht. Er sorgt für Unfrieden“, erklärte Präses Annette Kurschus am Mittwoch (14.5.) in Schwerte bei einem Treffen von Klimafachleuten aus aller Welt. Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen unterstrich, dass die globalen Klimaverschiebungen vor allem Menschen in den armen Ländern des Südens bedrohen, „obwohl wir mit zu den Hauptverursachern gehören“.

Kurschus nannte als Beispiele den Taifun Haiyan auf den Philippinen, Dürrekatastrophen in Namibia und Überschwemmungen in Argentinien. In diesen Ländern gibt es Partnerkirchen der westfälischen Landeskirche, ebenso in Indonesien, im Kongo und in Kamerun. Dort breiten sich riesige Palmölplantagen aus, die Energie erzeugen, auch für Agrosprit in Deutschland. Landwirtschaftliche Flächen für Nahrungsmittel werden davon verdrängt. „Unsere Geschwister in den Partnerkirchen in anderen Teilen der Erde sind von den Folgen des Klimawandels ungleich mehr betroffen als wir“, sagte Präses Kurschus.

Um darauf aufmerksam zu machen, hat der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) zu einem „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ aufgerufen. Dieser Aktion schließt sich die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) an. Als „Teilstrecke“ ist ein ökumenischer Pilgerweg zu den UN-Klimaverhandlungen in Paris im Jahr 2015 geplant. Auf dem Treffen in Haus Villigst in Schwerte beraten die Fachleute auch über den 3. Internationalen Jugendaktionstag für Klimagerechtigkeit am 6. Dezember 2014.

Seit mehr als 20 Jahren berät die Arbeitsgruppe den Weltkirchenrat in Sachen Klimaschutz und Klimawandel. Die EKvW unterstützt gemeinsam mit anderen Kirchen und Hilfswerken die Bemühungen des Rates für ein weltweit verbindliches Klimaabkommen.
Die Arbeitsgruppe des ÖRK tagt auf Einladung der Vereinten Evangelischen Mission vom 12. bis 16. Mai in Wuppertal und ist am 14.
Mai zu Gast in der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Für ihren eigenen Bereich hat die EKvW ein Klimaschutzkonzept entwickelt, das den Energieverbrauch vermindert. Bis 2020 soll der Kohlendioxidausstoß gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent reduziert werden, so das Ziel. Außerdem gibt es im Bereich der westfälischen Landeskirche das Umweltmanagement „Grüner Hahn“, mit dem Gemeinden ihren Umweltschutz systematisch und nachhaltig verbessern können. Das Projekt „Zukunft einkaufen“ richtet das Einkaufsverhalten von Kirche und Diakonie als Großkunden konsequent auf ökologische sowie fair erzeugte und gehandelte Produkte.

14. Mai 2014

Evangelische Kirche von Westfalen
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