ElterngeldPlus - kaum Verbesserungen für Alleinerziehende

Diakonie sieht Chance verpasst

Diakonie Deutschland

06. Mai 2014

Die Diakonie Deutschland  begrüßt, dass die Bundesregierung mit dem ElterngeldPlus und dem Partnerbonus die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöhen will. "Das ElterngeldPlus verbessert allerdings die prekäre Situation von alleinerziehenden Müttern und Vätern - wie im Koalitionsvertrag angekündigt - nicht", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland am Dienstag nach einer Anhörung im Bundesfamilienministerium.

"Durch die vollständige Anrechnung des Elterngeldes auf Leistungen der Grundsicherung wie Hartz IV geht diese Familienförderung an vielen Alleinerziehende vollständig vorbei", betont Loheide. 40 Prozent der Alleinerziehenden lebten von diesen Leistungen. "Damit vergibt die Bundesregierung ein weiteres mal die Chance, das Elterngeld zu einer einkommensunabhängigen Erziehungsleistung umzugestalten", bedauert die Sozialexpertin. Die Diakonie vermisst, dass die Gesetzesinitiative  die dringenden, grundsätzlichen Fragen der familienpolitischen Leistungen in Angriff nimmt. "Diese  `kleine Reform` verbessert die Zielgenauigkeit der Leistungen zur Vermeidung von Armutsrisiken für Familien in keiner Weise," so Maria Loheide.

Mit den drängenden Fragen, die sich aus der Gesamtevaluation der ehe- und familienpolitischen Leistungen der Bundesrepublik ergeben haben, ist Thema einer familienpolitischen Tagung der Diakonie Deutschland  am 16. Mai 2014 in Berlin.

Informationen dazu

Die aktuelle familienpolitische Positionierung der Diakonie

06. Mai

www.diakonie.de